piwik no script img

Bundesanwalt fürchtet: RAF in Oggersheim

■ In der Hamburger Hafenstraße beschlagnahmte Stadtpläne enthüllen angeblich die RAF-Anschlagsplanung

Berlin (taz) — Die RAF plant Anschläge auf Bundeskanzler Kohl, Daimler-Benz- Chef Reuter und andere Polit- und Industrie-Prominenz und läßt die Unterlagen in den besetzten Häusern der Hamburger Hafenstraße liegen. Das jedenfalls glaubt Generalbundesanwalt von Stahl, der gestern einen entsprechenden Bericht des 'Stern' im wesentlichen bestätigte. Danach wurden bei der Durchsuchung des „Hafens“ Mitte Mai Stadtpläne gefunden, auf denen beispielsweise im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim mögliche Attentatsorte und Fluchwege markiert waren.

Verfassungsschützer halten die Hafenstraßen-Funde allerdings eher für eine Art „Service-Kartei“ von RAF-Sympathisanten für mögliche Aktivisten. Ein Brief des RAF-Gefangenen Helmut Pohl gibt einmal mehr Anlaß zu vagen Spekulationen: Angeblich steht eine Entführungsaktion nach dem Muster Schleyer bevor. SEITE 6

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen