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Bulgarien wird wieder regiert/ Neuer Premier: „Ich bin neutral“

Sofia (adn/afp/ap) — Bulgarien wird in Zukunft von einem parteilosen Richter regiert. Der 63jährige Dimitar Popow erhielt gestern von Staatspräsident Schelew den Auftrag zur Regierungsbildung. Das neue Kabinett soll innerhalb von sieben Tagen vorgestellt werden.

Somit bekommt Bulgarien im dritten Anlauf endlich einen Regierungschef. Dem zunächst vorgesehenen Oppositionsführer Beron war Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit vorgeworfen worden. Parlamentsvizepräsident Ginjo Ganew hatte ebenfalls abgelehnt, da die notwendigen Reformen einen „kompetenten Spezialisten“ erforderten.

Im Parlament bekundeten Vertreter der politischen Kräfte ihren Willen zur Unterstützung. Der Sprecher der Union der Demokratischen Kräfte, Alexandyr Jordanow, meinte aber, daß der neue Premier nicht „neutral“ bleiben dürfe, sondern an der Spitze einer „starken, mutigen, und Autorität genießenden Regierung“ für den Wechsel des gesamten Systems sorgen müsse. Bislang waren sich alle darüber einig gewesen, daß ein „neutraler Politiker“ die Regierung führen solle.

„Ich bin neutral“, sagte Popow vor dem Parlament, „doch bin ich stark verbunden mit den Idealen der Demokratie“. Der Neue war erstmals im Sommer ins politische Rampenlicht getreten, als Sekretär der zentralen Wahlkommission bei den ersten freien Wahlen.

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