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■ Berliner TelegrammBubis: Spaltung der jüdischen Gemeinden möglich

Wegen der zunehmenden Streitigkeiten in den jüdischen Gemeinden in Deutschland schließt der Präsident des Zentralrats der Juden, Ignatz Bubis, eine Spaltung nicht mehr aus. „Ich will nicht ausschließen, daß es in fünf oder zehn Jahren gespaltene Gemeinden mit unterschiedlichen Ausrichtungen geben wird“, sagte Bubis in einem Interview der Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung. Bei den Auseinandersetzungen in den jüdischen Gemeinden, unter anderem von Berlin, Baden und Niedersachsen, handele es sich vor allem um Machtkämpfe um Führungspositionen. „Größtenteils geht es hier nur um persönlichen Ehrgeiz“, sagte Bubis. „Und da gibt es einige, die ins Rampenlicht wollen, egal auf welche Art und Weise.“ Vor allem die jüdischen Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion würden von den Streitparteien instrumentalisiert. „Heute haben wir Gemeinden mit 2.000 Mitgliedern, die früher 400 bis 500 Mitglieder hatten. Das ergibt eine Manipuliermasse von etwa 1.500 Menschen, die von nichts eine Ahnung haben“, sagte Bubis. dpa

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