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Bremer Plutoniumhändler outet sich als V-Mann (S. 2)

■ Buten&Binnen: Zwischenhändler war BKA-Agent

Am Donnerstagabend in „Buten un Binnen“ platzte die Bombe: Der Bremer Plutoniumhändler war angeblich ein V-Mann des Bundeskriminalamtes und des Landeskriminalamtes Hamburg. In der Sendung hatte Bernd Stege, Anwalt des vor einer Woche verhafteten Michael Popow, eine Verpflichtungserklärung seines Mandanten vorgelegt. LKA und BKA dementieren dies.

Am Dienstag hatten die zuständigen Staatsanwälte und Kripo-Beamten diese Vermutung noch verneint. Auf einer Pressekonferenz zu der schon am Freitag vergangener Woche erfolgten Verhaftung hatten die Herren eine Verbindung des Händlers zu staatlichen Stellen weit von sich gewiesen. Es muß ihnen bekannt gewesen sein, hatte Popow doch schon bei seiner Verhaftung auf die Kontakte mit BKA und LKA hingewiesen.

Popow beschuldigt jetzt einen Hamburger Journalisten den Deal angeheizt zu haben. Mit dem in Bremen gefundenen Material hätten allenfalls ForscherInnen etwas anfangen können. Die Menge von 0,05 mg reicht in der gebundenen Form nicht für kriminelle Zwecke aus. Hartmut Kapp, Sprecher der Hamburger Polizei, sagte gestern, daß „es in Deutschland keinen echten Bedarf für Plutonium gibt“. Journalisten würden einen künstlichen Bedarf anheizen.

fok

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