■ Berliner Telegramm: Branoner befürchtet zu viele Multiplex-Kinos
Im Vergleich zu anderen Ballungsräumen gibt es in Berlin, vor allem im Ostteil, einen Nachholbedarf an Kinoplätzen. Die Vielzahl und auch die Größe der angekündigten Projekte von Multiplex-Kinos sowie falsche, miteinander oder mit bestehenden Zentren konkurrierende Standorte erfüllen den Senat allerdings mit Sorge, wie Wirtschaftsstaatssekretär Wolfgang Branoner erklärte. Falls ein Großteil der Projekte verwirklicht werden sollte, sei zu befürchten, daß es in der Kinoszene einen „tiefgreifenden Strukturwandel“ geben werde, betonte Branoner. Trotz beträchtlicher absoluter Besuchergewinne könne es zur Schließung bestehender Filmtheater kommen. Ein Teil der bestehenden kleinen Lichtspielhäuser werde unter Umständen schließen müssen. Fraglich sei auch, ob dann alle neuen Multiplex-Kinos rentabel betrieben werden könnten. Die Senatswirtschaftsverwaltung ist laut Branoner seit September 1995 mit den Wirtschafts- und Baustadträten der Bezirke im Gespräch, um vor einer möglichen Fehlentwicklung zu warnen. ADN
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen