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Brandanschlag auf Neonazi-TreffErmittlungen wegen versuchten Mordes

Nach Brandanschlag auf Neonazi-Treff "Zum Henker" sind die drei Täter weiter flüchtig.

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Im Fall des versuchten Brandanschlags auf die Neonazi-Kneipe "Zum Henker" in Niederschöneweide ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes. Die Täter seien weiter unbekannt, so ein Sprecher. Es werde in alle Richtungen ermittelt.

Inzwischen ist der Tatverlauf klarer: In der Nacht zum Sonntag gegen 2.20 Uhr warf ein Maskierter zwei Molotowcocktails auf den "Henker". Ein Brandsatz ging auf dem Gehweg zu Bruch, einer zerschellte nicht. Laut Polizei befanden sich in dem Lokal, in dem eine Geburtstagsfeier stattfand, 40 Personen "aus der rechten Szene". Durch den Knall der Brandsätze eilten einige nach draußen, verfolgten den Täter und warfen ihn zu Boden. Daraufhin fuhren zwei Personen in einem Pkw rückwärts vor das Lokal, wobei sie einen 28-Jährigen überrollten und lebensgefährlich verletzten. Der Brandsatzwerfer konnte sich im Trubel befreien, ins Auto einsteigen und flüchten. Bei dem Pkw-Manöver wurden zwei weitere Personen verletzt, einer davon hatte sich auf die Motorhaube geworfen. Das 28-jährige Opfer soll weiter im künstlichen Koma liegen. Spekulationen, wonach die Tat in Verbindung mit dem Rockermilieu steht, wurden in Sicherheitskreisen gegenüber der taz ausgeschlossen. In rechten Internetforen wird "Rache" gegen Linke gefordert.

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4 Kommentare

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  • V
    vortecks

    @ Denninger

     

    Kuck mal, wie die Überschrift jetzt aussieht.

     

    Was du gesagt hast, war zweifellos seeehr klug, aber der Versuch eines Mordes ist eben etwas anderes als ein vollendeter Mord. So wie versuchte Klugscheißerei etwas anderes ist als...

  • G
    grafinger

    Oh, höre ich da ein Bedauern ob der abgesoffenen These, die Täter seien im rechten Lager, bei den Rockern oder der Schutzgeldmafia zu finden?

    Na ja, Kopf hoch, man kann halt nicht immer Glück haben.

     

    Aber halt, heute brannte in Berlin doch das (laut "Bild") 229. Auto in diesem Jahr.

    Noch dazu so ein fetter Benz.

    Nur schade dass der "Bonze", dem man die "Nobelkarre" "abgefackelt" hat ein mäßig verdienender Islamlehrer türkischer Herkunft ist.

    Klar, dass das nicht die "Linken" waren sondern die Nazis! Jetzt noch schnell ein paar "Insider" aus der Szene dazu suggestivbefragen und schon ist der Fall tazklar gelöst. SO muss Journalismus aussehen! Der Kai Diekann passt als Genosse halt doch zur taz, nicht? (SCNR)

  • D
    denninger

    Tja, "Gott", da sieht man mal wieder dass das deutsche Rechtswesen nicht von "Deinen Gnaden" ist, sonst würdest Du es besser kennen.

    Lies doch einfach mal die §§ 23, 49, 78 und 211 StGB. Die Ermittlungsbehörden ermitteln auf einen möglichen Straftatbestand hin (hier §211 StGB). Der Versuch ist ebenfalls strafbar (§23 StGB).

    Ein "Überschriftenersteller" heißt im Deutschen übrigens "Autor", "Journalist" oder bei einer Zeitung "Redakteur" wenn er der Redaktion angehört.

    Du siehst, "Gott", da Du mich nach Deinem Ebenbild "geschaffen" hast kann ich ebenso klugscheißen wie Du (SCNR).

  • G
    Gott

    "Ermittlungen wegen Mordes"

    wie kann wegen Mordes ermittelt werden, wenn niemand starb?!? Vielleicht hätte der Überschriftenersteller den Text lesen sollen. Versuchter Mord und Mord sind zwei sehr verschiedene Sachen...