piwik no script img

Blumengroßhändler führt Bayerns „Republikaner“

München (taz) - Ein Blumengroßhändler aus Augsburg wird die bayerischen „Republikaner“ in die Landtagswahl am 14. Oktober führen. Der 39jährige Kaufmann Wolfgang Hüttl setzte sich beim Landesparteitag in München nach einem hitzig geführten Vorstellungsmarathon bei den rund 500 Delegierten als Mann Schönhubers gegen fünf Mitbewerber durch. Mit nur 15 Stimmen Vorsprung erhielt er in der Stichwahl den Vorzug vor Horst Rudolf Übelacker. Der Bankdirektor der Bayerischen Landeszentralbank sah - den Zustimmungen im Saal nach zu schließen - anfangs noch wie der sichere Sieger aus. Er konnte sich nach heftigen Interventionen durch Franz Schönhuber bei der Kandidatenbefragung schließlich aber nicht durchsetzen.

Geprägt war der Landesparteitag in München von heftigen Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Lagern der Partei und den offensichtlichen Integrationsbemühungen des Bundesvorsitzenden Franz Schönhuber. Dieser sitzt - nach seiner Wiederwahl im Juni - wieder fest im Sattel. Schönhubers innerparteilicher Kontrahent Harald Neubauer war auf dem Parteitag gar nicht erst erschienen. Er zog es vor, die Alpen zu besteigen, während seine Verbündeten Franz Glasauer und Peter Recknagel vom Parteitag ausgeschlossen wurden. Als Strafe für seine Abwesenheit verpaßten ihm die Delegierten einen Denkzettel: sie verweigerten Neubauer die Entlastung als Landesvorsitzenden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen