: Bislang noch keine Nachricht über Freilassung von Cordes und Schmidt
■ Spiegel berichtet über Lösegeld für Cordes und Schmidt von den Firmen der beiden / Nahost–Beauftragter Genschers in Syrien / Keine Stellungnahme der Bundesregierung
Bonn (ap) - Hoffnungen auf eine Freilassung der beiden Deutschen Rudolf Cordes und Alfred Schmidt aus der Geiselhaft in Libanon haben sich am Wochenende noch nicht erfüllt. Wie bereits am Donnerstag von der taz berichtet, hatte auch Der Spiegel am Samstag vorab gemeldet, die Bundesregierung verfüge seit Freitag über „sichere Informationen“ darüber, daß nicht nur der Siemens– Techniker Schmidt, sondern auch der Hoechst–Manager Rudolf Cordes freikomme. Cordes werde allerdings voraussichtlich zwei Wochen später freigegeben als Schmidt, von dem in der vergan genen Woche ein Videoband veröffentlicht worden war. Nach dem Bericht des Spiegel sind keine Bedingungen an die Freilassung der Geiseln geknüpft worden. Auch soll der in Frankfurt inhaftierte mutmaßliche Terrorist Mohamed Ali Hamadei nicht ausgetauscht werden. Allerdings sei von privater Seite ein Lösegeld gezahlt worden, heißt es weiter in dem Bericht. Die Welt am Sonntag meldete, das Lösegeld werde von den beiden Firmen aufgebracht und betrage acht Millionen Mark. Die Bundesregierung lehnte jede Stellungnahme zu den Berichten ab. Am Freitag hatte in Bonn der iranische Vize– Außenminister Mohammed Laridschani mit Bundesaußenminister Hans–Dietrich Genscher über die Geiselaffäre gesprochen. Laridschani sagte danach vor Journalisten, Iran verfüge über keinen direkten Draht zu den Verantwortlichen für die Entführung, versuche aber, sie über verschiedene Kanäle zu überzeugen, die Geiseln freizulassen. „Wir versuchen unser Bestes“, erklärte Laridschani. Auf Fragen, ob Gerüchte über eine bevorstehende Freilassung zuträfen, sagte er, die Sache sei so heikel, daß er nicht mehr sagen könne.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen