Bischof Bedford-Strohm: Die Sülzwurst der Protestanten:
Eine ganz besondere Art Wurst ist Heinrich Bedford-Strohm. Je näher das Luther-Jahr 2017 kommt, desto energischer bewirbt sich der Vorsitzende des Rats der Evangelischen Kirche Deutschlands für den Posten der führenden Sülzwurst der Protestanten. Eine Stelle, die ihm allenfalls das moralinsaure Brühwürstchen Margot Luther Käßmann streitig machen könnte. Aber Bedford-Strohm kämpft mit harter Pelle. So erklärt der Bischof jetzt in einem Magazin, das die EKD zum Luther-Jubiläum herausgegeben hat, man müsse „Gott neu ins Gespräch bringen“. Man sieht es schon vor sich, wie Bedford-Strohm auf einem Empfang zum 500. Jahrestag der Wittenberger Thesenannagelung den Partygast neben sich ins Gespräch bringt: „Darf ich vorstellen: Gott.“ Früher war Gott allmächtig, jetzt macht er Smalltalk beim Grillfest – das ist Kirche heute. Wenn schon Dummsprache, dann doch richtig: Warum nicht gleich „ein Beziehungsgespräch mit Gott führen“. Kein Wunder, dass der alte Weißbärtige da oben hienieden nichts mehr zu melden hat. Seinen irdischen Werbern ist der Bregen wurstweich geworden.
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