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Bildungsgewerkschaften kritisieren Entwürfe zum DDR-Hochschulrecht

Berlin (dpa) - Die DDR-Gewerkschaft Wissenschaft und die bundesdeutsche Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben die von DDR-Bildungsminister Hans Joachim Meyer (parteilos) vorgelegten hochschulrechtlichen Verordnungsentwürfe abgelehnt. Damit würden demokratische Erneuerungen an den Hochschulen der DDR nicht gefördert, sondern abgeblockt, betonte Gerd Köhler vom GEW -Bundesvorstand gestern in Berlin. Eine Übernahme des bundesdeutschen Hochschulrechts, wie es im deutsch-deutschen Einigungsvertrag vorgesehen sei, werde weder den Besonderheiten in der DDR noch künftigen gesamtstaatlichen Erfordernissen gerecht. Die Hochschulen müßten über ihre Zukunft selbst entscheiden, forderte Köhler. Dazu sei die Gleichberechtigung aller Gruppen in den Hochschulen notwendig. „Äußerst bedenklich“ ist es nach Auffassung beider Gewerkschaften, daß ein Minister, dessen Kompetenz in Kürze auslaufe, auf dem Verordnungswege „wesentliche Fragen des Hochschulwesens in den künftigen Ländern vorprägen will“. Dies müsse den Länderparlamenten vorbehalten sein.

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