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Archiv-Artikel

Bildung weggespart Falsche Versprechen

Wieder einmal hat der Senat einen Beweis für seine Doppelzüngigkeit erbracht: Noch am Donnerstag eröffnete Staatsrat Reiner Schmitz auf dem Uni-Campus den Kongress „Bildung gewinnt 2004“ über Weiterbildung und lebenslanges Lernen. Und am Tag darauf gibt die Bildungsbehörde in einer Pressemitteilung unter dem Titel „Mehr Ausbildungsplätze für benachteiligte Jugendliche“ die Zerstörung mehrerer renommierter Bildungsträger durch massive Mittelkürzungen bekannt. Ein enthüllender Zusammenfall.

KOMMENTAR von EVA WEIKERT

Inzwischen ist es eine Binsenweisheit, dass der sich wandelnde Arbeitsmarkt von Jobsuchenden hohe Flexibilität und lebenslanges Lernen erfordert. Da ist es nicht zuletzt für den vom Rechts-Senat gern beschworenen Standort Hamburg von großem Schaden, Bildungsangebote zu kassieren und Menschen die Aussicht auf einen festen Arbeitsplatz zu nehmen.

Und wie scheinheilig ist es, wenn sich die Regierung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf die Fahnen schreibt, zugleich aber jenen Einrichtungen den Geldhahn zudreht, die etwa Müttern den Wiedereinstieg in das Berufsleben erleichtern oder aber Alleinerziehenden helfen, berufliche Perspektive zu entwickeln. In Zukunft wird es für Mütter noch schwerer werden, in Hamburg einen beruflichen Neuanfang zu machen.

Die von der Bildungsbehörde geplanten finanziellen Kürzungen sind vor diesem Hintergrund schlicht falsch und müssen von der Bürgerschaft verhindert werden.