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Biedenkopf und Münch: Ohne West-Verzicht kein Aufschwung Ost

Berlin/Frankfurt (ap) — Die Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Kurt Biedenkopf und Werner Münch, haben die Menschen im Westen zum Verzicht aufgefordert. Wegen der finanziellen Belastungen für die deutsche Einheit müßten nach Ansicht von Biedenkopf die Westdeutschen „auch einen realen Wohlstandsverlust einkalkulieren“. Die finanziellen Belastungen für die deutsche Einheit bezifferte er in den kommenden Jahren auf 900 Milliarden Mark. Deshalb verlangte er, daß die Menschen im Westen auf bestimmte Dinge, die nicht dringend erforderlich seien, verzichten müßten.

Münch bezeichnete die Ansicht, in Westdeutschland sei die Grenze der Belastbarkeit erreicht, als „Unsinn“. Bei den Westdeutschen müsse sich die Einsicht durchsetzen, „daß ein Aufbau Ostdeutschlands nicht möglich ist, wenn man an den selbstverständlichen Ansprüchen der Vergangenheit festhält“. Münch sprach sich für unterschiedliche Tarifverträge in den alten und neuen Bundesländern aus.

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