Betreuung für Kinder : Paradies mit Tücken
Bei der Beurteilung der Hamburger Kita-Politik muss man über den Tellerrand gucken. Trotz der nervigen Platzsuche ist hier das Risiko für berufstätige Eltern, keinen Krippenplatz zu bekommen, kleiner als in Schleswig-Holstein oder Niedersachsen.
KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER
Das ist nicht das Verdienst der regierenden CDU, sondern dem politischen Druck der Opposition und einer von ihr betriebenen Volksinitiative aus dem Jahr 2004 geschuldet. Aber die CDU-Sozialsenatorin macht diese Politik jetzt richtig mit. Sie, die als eisige Sparkönigin ihre ersten Amtsjahre begann, hat jetzt eingesehen, dass Kitas Geld kosten und sinnvoll sind – pädagogisch und fiskalisch: Schließlich zahlen arbeitende Mütter auch Steuern.
Hoffentlich übersteht diese Haltung die nächste Wahl, denn es sind weitere Nachbesserungen nötig. Der Personalschlüssel müsste wieder verbessert werden, damit dort gute Bildungsarbeit stattfinden kann. Auch müsste eine großzügige Regelung für Kinder nicht berufstätiger Eltern her.
Außerdem müsste es bei Mangellagen, wie sie jetzt in Eppendorf deutlich werden, auch wieder von der Behörde eine Unterstützung für den Platzausbau geben. Das alles kostet bestimmt noch mal zweistellige Millionensummen, die zu beschaffen wohl so utopisch nicht ist, wie der gestrige Tag zeigt.