: Betr.: "Was sollen wir wollen?" von Joschka Fischer, taz vom 13.1.94
In einigem hat Joschka ja recht. So zum Beispiel, wenn er von einer „Verschiebung fast des gesamten Themen- und Wählerspektrums nach rechts bis radikal“ spricht. Daß er die Einschränkung „fast“ nicht allen Ernstes auf seinen eigenen Haufen beziehen kann, zeigt der Artikel selbst. Interessant vor allem die Abgrenzung von – offensichtlich kapital- wie mehrheitskompatibler – „gerechter Lastenverteilung (! sic) zwischen Arm und Reich“ zu den „altlinken Umverteilungsmodellen“. Letztere sind in der Tat zum Scheitern verurteilt, weil sie wirklich an zentraler Stelle verändern wollen und sich in ihrem sozialen Anspruch nicht damit begnügen, irgendwelchen Minderbegabungen aus dem Bildungsbürgertum über die Partei das eine oder andere Pöstchen zuzuschancen. Oder haben die für vorbildlich erklärten hessischen Grünen bislang anderes bewegen können? [...] Knut Zille, Marburg
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