piwik no script img

Betr.: "Stefan Heym will für die PDS nach Bonn", taz vom 7.2.94

Bemerkenswert war ja nicht nur die Präsentation einiger Wendehälse der letzten DDR-Regierung, nur Egon Krenz habe ich schmerzlich vermißt, der Vorgang der Kandidatenaufstellung selbst gibt zu denken. Nun ist man ja gewöhnt, daß Kandidaten für Parteiämter nicht vom Parteivolk bestimmt werden, sondern von den Vorständen. Dem staunenden Parteivolk bleibt schließlich nichts anderes übrig, als die Hände zu heben, ansonsten würde man sich ja lächerlich machen.

Daß die PDS diese fragwürdige Tradition wie selbstverständlich fortsetzt, macht deutlich, daß es sich hier weniger um eine Partei des demokratischen Sozialismus als eine Partei des demokratischen Zentralismus handelt. Als Bündnispartner für eine konsequente Reform der deutschen Parteiendemokratie fällt diese Volkspartei des Osten jedenfalls aus. Claudio Struck, Berlin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen