Betr.: "Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben"

Dass der Doktor eher als Mad Professor daherkommt, als penetrantes Nervenbündel mit dunkler Vergangenheit, und nicht wie ein satanischer Bombenbauer, der mit einem Mal die Welt vernichten kann, liegt an der paranoiden Figurenzeichnung. Trotzdem oder vielleicht sogar deshalb wurde Stanley Kubricks 1963 gedrehter Film „Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ zum Kultfilm. Und auch, weil die Kalter-Krieg-Thematik – anders als in den James-Bond-Filmen – in solch irrlichternder Form dargestellt wurde. Hier heißt der Russen hassende General Jack D. Ripper, der gute Colonel Kong, und Dr. Seltsam hat schon für die Nazis gearbeitet. Krasse Satire.

„Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ Checkpoint am Spittelmarkt, 22 Uhr