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Archiv-Artikel

Bestseller Benedikt

Wie der Pope den Buchhandel revolutioniert hat

MÜNCHEN afp/taz ■ Die Verkaufszahlen religiöser Bücher steigen. Das bemerkte gestern die Nachrichtenagentur AFP pünktlich zu Ostern. Dieses Signal reicht, um bei den kirchentreuen Verlagen Dankbarkeit für die Papstwahl zu wecken. So wurde die erste Enzyklika Benedikts, „Deus caritas est“ („Gott ist die Liebe“), seit Veröffentlichung im Januar schon in vierter Auflage gedruckt. Jedenfalls wurden 200.000 Exemplare des Liebesschmachtschinkens mittlerweile kostenlos verteilt. Was den Papst und seine Bücher in die Bestsellerlisten katapultiert hat. Die Katholen verstehen eben was von ihrem Geschäft. Glaube, Liebe, Hoffnung, Auflage, Umsatz sind ein enormer Antrieb, den die Branche inzwischen den „Benedikt-Faktor“ nennt. Auch wenn nun Massen von Lesern den Benedikt-Schinken im Regal haben, fest steht auch, dass nur wenige ihn überhaupt gelesen haben.