: Belastete Spielplätze trotz neuer Fakten offen
Tiergarten. Das Bezirksamt Tiergarten lehnte gestern die Schließung von fünf mit Giftstoffen belasteten Spielplätzen ab. Gesundheitsstadträtin Sabine Nitz-Spatz (AL) hatte die Schließung beantragt, weil neue Untersuchungen belegen, daß auch neben den Buddelkisten der Boden mit sogenannten polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastet ist und der offizielle Richtwert von einem Mikrogramm pro Kilogramm Boden überschritten werde. Wie berichtet, ist auch der Sand in den Buddelkisten ab 30 Zentimeter Tiefe mit dem krebserzeugenden Stoff kontaminiert. Nitz- Spatz hat sich inzwischen die gesundheitliche Gefährdung durch das Institut für Toxikologie in Kiel bestätigen lassen. Das anerkannte Institut der Uni Kiel rät, die Spielplätze aus Vorsorgegründen zu schließen und dafür zu sorgen, daß Kinder »unter keinen Umständen« mit dem belasteten Boden in Kontakt kommen können.
Dieter Ernst, stellvertretender Bezirksbürgermeister, vertrat die ablehnende Haltung des Bezirksamtes. Die Gesundheitsstadträtin solle die konkrete Gesundheitsgefährdung nachweisen. Dann könne erneut über eine Schließung entschieden werden, sagte der CDU-Politiker der taz. Pia Paust-Lassen, Fraktionsvorsitzende der AL-Tiergarten, überlegt nun, eine Sondersitzung der Bezirksverordnetenversammlung einzuberufen. diak
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