: Beiruter Entführer sehen deutsche Geiseln als BND–Agenten an
Berlin/Beirut (ap/taz) - Die Bundesregierung hat am Wochenende jede Stellungnahme zu der Äußerung des Sicherheitschefs der PLO, Abu Ijad, abgelehnt, die vor zwei Monaten in Beirut entführten Deutschen Rudolf Cordes und Alfred Schmidt befänden sich noch immer in der Hand der schiitischen Organisation Hisballah. Abu Ijad sagte in einem Interview des Spiegel, der Hoechst–Manager Cordes und der Siemens– Techniker Schmidt seien entführt worden, weil sie von den arabischen Extremisten „für Agenten des BND gehalten wurden“. Abu Ijad sagte, die beiden Deutschen hätten nach Ansicht der Hisballah–Kämpfer die Aufgabe gehabt, Informationen über die vom Iran beeinflußte Organisation zu sammeln. „Meine Gewährsmänner in der Hisb Allah sagen, man habe sie entführt, weil sie für Agenten des BND gehalten wurden.“ Cordes und Schmidt hätten ihre gesammelten Informationen an den CIA weitergeben sollen, sagte Ijad weiter. Auch der Brite Terry Waite, der sich vor seinem Verschwinden im Auftrag des Erzbischofs von Canterbury um die Freilassung verschleppter Amerikaner in Libanon bemüht hatte, befindet sich nach Ijads Informationen in der Hand der Hisballah in Beirut. Ihm werde vorgeworfen, CIA–Agent zu sein.
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