: Beim Bremerhavener „Fisch–in“ 10.000 essen Fisch trotz Monitor
Bremerhaven (dpa) - Der Seefisch, seit 30 Tagen Diskussionsthema, zog am Samstag in Bremerhaven Tausende von Menschen an. „Fisch lohnt sich auch in Zukunft“, rief Oberbürgermeister Karl Willms (SPD) und eröffnete den „Tag des Fisches“. Der „älteste und größte Standort europäischer Fischwirtschaft“ wolle sich mit allen Mitteln gegen die „Verteufelung des auf dem Erdball gesündesten Nahrungsmittels zur Wehr setzen“. Trotz regnerischen Wetters wuchs der Strom der Besucher von Stunde zu Stunde. Etwa 10.000 Menschen drängten sich schließlich vor den Ständen, kauften Fisch, diskutierten und aßen. „Zeigen Sie mir doch einen Fadenwurm.“ - „Bisher habe ich noch keinen gefunden“, war die Antwort des Experten vom Durchleuchtungstisch. Die Dinger seien nur beim Fernsehen so groß, kommentierte eine Passantin. Eine Frau trug ein Schild: „Monitor zum Trotz, wir leben noch!“ Eine Verkäuferin klagte: „Man kommt sich als Fischhändler vor wie ein Aussätziger.“ Ein Seestädter, der in Braunschweig Fische verkauft, sprach von Verlusten um 80 Prozent. Der eindrucksvolle „Fischkulinarische Aktionstag“ war ein von Stadt und Wirtschaft getragener Protest.
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