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■ Berliner TelegrammBehörden wollen gegen "Scheinehen" vorgehen

Die Senatsinnenverwaltung will stärker gegen sogenannte Scheinehen von Deutschen und Ausländern vorgehen. Im Jahr 1997 wurden in der Hauptstadt rund 800 Verfahren wegen des Verdachts auf Mißbrauch des Eherechts eingeleitet, wie die Welt am Sonntag berichtet. Die Senatsinnenverwaltung schätze, daß jährlich bis zu 1.500 Tarnehen aus wirtschaftlichen oder aus Asylgründen geschlossen werden. Die Zahl deutsch-ausländischer Ehen hat sich in Berlin im Laufe der vergangenen sieben Jahre nahezu verdoppelt. Tauschten 1991 nur 2.873 von 18.130 heiratswilligen Berlinern mit einem ausländischen Partner den Ring, waren 1996 bereits knapp 4.000 der insgesamt 15.813 Neu-Ehen binational. Seit Dezember müssen sich binationale Paare vor der Eheschließung einer Anhörung unterziehen. Wenn sie nicht eine für beide verständliche Sprache sprechen, widersprüchliche Angaben über die jeweiligen Personalien oder die Umstände des Kennenlernens machen, getrennte Wohnungen angeben oder kurz nach dem Ja-Wort die Scheidung beantragen, kann die Aufenthaltserlaubnis widerrufen werden. ADN

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