: Bedenklich -betr.: Gerd Nowakowski: wieder einmal hat sich die taz entschieden
Bedenklich
Gerd Nowakowski: wieder einmal hat sich die taz schon entschieden
Mit der Aburteilung von Gerd Nowakowski ergänzt die taz ihre lange Liste der Verantwortungslosigkeit. Sie leugnet ihre schuldhafte Verstrickung in die Entwicklung, den Werdegang ihrer Kollektivmitglieder. Im Linienstreit, ob journalistische Tätigkeit den unabhängigen Geist oder mehr die Treue zum „links sein“ erfordert, soll wieder die Kultur des Dissens und der aufgeklärte Journalismus auf der Strecke bleiben.
Daß Johan Legner als Pressesprecher zu Schmalz-Jacobsen, Mechthild Küpper zum Tagesspiegel und Gerd Nowakowski jetzt zur Polizei gingen, ist der Endpunkt jeweiliger Entwicklungen in der taz und nicht der Erbanlage dieser Menschen geschuldet.
(...) Es ist Zeit, den taz-MitarbeiterInnen nicht mehr zuzugestehen, sich hinter „gemeinsamen taz-Erklärungen“ zu verstecken.
Ein linker, aufgeklärter Journalismus mißt sich an Arbeiten zum Beispiel von Franz Mehring, Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Karl von Ossietzky und Robert Jungk. Keiner von ihnen hätte heute in der Berlin-Redaktion der taz eine Überlebenschance als Redakteur. Keiner von ihnen bräuchte mehr als drei geschriebene Kommentare und ihre Scheiben klirrten zur hämischen Freude eines Teils ihrer Kollegen. Die taz ist in einem bedenklichen Zustand, und das liegt nicht an den Zeiten. Conrad Klar
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