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Beatriz Brinkmann will möglichst bald nach Chile zurück

Frankfurt/Zürich (dpa) - Die nach einjähriger Haft in Chile freigelassene deutsch–chilenische Lehrerin Beatriz Brinkmann ist in Frankfurt eingetroffen. Bei ihrer Ankunft am Samstag abend erklärte die 43jährige, sie wolle auf jeden Fall in ihr Heimatland Chile zurückkehren. „Ich habe den Wunsch, weiterhin in Chile zu leben, sobald es wieder geht“, betonte die Lehrerin, die von Marita Blüm, der Frau des Bundessozialministers, und dem SPD–Abgeordneten Freimut Duve empfangen wurde. Zugleich forderte Frau Brinkmann dazu auf, das Engagement von Bürgerinitiativen, die sich für ihre Freilassung eingesetzt haben, auf andere politische Gefangene auszudehnen. Ein Eintreten von Bürgern und der Bundesregierung sei insbesondere für eine Gruppe von Gefangenen erforderlich, die erst in den letzten Tagen festgenommen worden sei und seitdem als „verschwunden“ gilt. Die Lehrerin war am 18.September 1986 in der chilenischen Hafenstadt Valdivia verhaftet worden. Offiziell wurde nie Anklage erhoben. Vor ihrer Ankunft in Franfurt hatte Frau Brinkmann bei einer Zwischenlandung in Zürich bestätigt, daß sie in der ersten Phase ihrer Haft mit Elektroschocks und Schlägen gefoltert worden sei. „Wenn ich freigesprochen werde oder eine Strafe erhalte, die mit meiner einjährigen Haft abgegolten ist, dann kehre ich zurück“, sagte die Lehrerin. Ihr Prozeß in Chile soll fortgesetzt werden.

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