: Baukammer: Verkehr soll in Mitte fließen
Berlin. Durch Öffnung von gesperrten Straßen, Einrichtung von Linksabbiegespuren und eine optimalere Schaltung der Ampelanlagen kann nach Ansicht der Berliner Baukammer der Verkehr im Stadtbezirk Mitte besser fließen. Staus im Berufsverkehr seien zwar akzeptabel, nicht aber eine Dauerbehinderung des Gewerbe- und Dienstleistungsverkehrs. »Der Wirtschaftsverkehr muß laufen«, erklärte gestern der Sprecher der Verkehrsfachgruppe der Baukammer, Hartmut Lehmann. Es handele sich bei den Vorschlägen um »Vorabmaßnahmen«, die einem Generalverkehrsplan für Berlin nur vorausgehen sollten.
Der stellvertretende Fachgruppensprecher und Leiter des Kreuzberger Tiefbauamts, Bernd Misch, erklärte, daß sich in der Stadtmitte Durchgangsverkehr sowie Behörden- und Dienstleistungsverkehr auf nur wenige Straßen konzentrierten. Deshalb komme es zum Stau. Abhilfe könnten unter anderem ein Aufheben der Linksabbiegeverbote auf den Magistralen Leipziger Straße und Unter den Linden schaffen, ferner die Schaltung von Ampelanlagen nach Westberliner Muster und eine Verlagerung von Baustellen, die sich auf Straßengrundstücken befinden. Misch nannte hierfür als Beispiel die Charlottenstraße zwischen Leipziger und Otto-Nuschke-Straße.
Auch müßten Straßensperrungen wie in der parallel zur Friedrichstraße verlaufenden Geschwister- Scholl-Straße überprüft werden, ebenso alle Einbahnstraßenregelungen und Blockumfahrten, unterstrich Misch. Die Baukammer ist ein Selbstverwaltungsorgan der im Bauwesen beschäftigten Westberliner Ingenieure. Sie unterstützt Behörden und Gerichte unter anderem mit Gutachten und nennt Sachverständige. dpa
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