BRUSTIMPLANTATE : PIP-Gründer verteidigt Billigware
PARIS/WASHINGTON | Im Skandal um den weltweiten Verkauf Hunderttausender Billigbrustimplantate geht der beschuldigte Franzose Jean-Claude Mas in die Offensive. Über seinen Anwalt gab der PIP-Gründer zu, dass er für die Produktion von Prothesen nicht zugelassenes Silikon verwenden ließ.
PIP habe seit 1991 eine billige Version der Kissen mit minderwertigem Silikon vertrieben, die von den Behörden nicht abgesegnet gewesen sei. Dagegen sei ein besseres und teureres Produkt den Ämtern vorgelegt und freigegeben worden. Von dem eingesetzten Billigkunststoff gehe allerdings keine besondere Gefahr für die Gesundheit aus, ließ Mas erklären. Alle Silikongele könnten im Körper zu Irritationen führen. Vorwürfe über eine hohe Reißanfälligkeit der Implantate seien nicht belegt.
Bereits zehn Jahre vor den französischen Behörden haben die USA vor Brustimplantaten von PIP gewarnt. Die US-Behörde FDA verwies laut einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben vom Juni 2000 auf „gepanschte“ Einlagen, die damals noch mit Kochsalz gefüllt waren. (dpa, afp, rtr)