BERICHT ZU KOSTEN DER GESUNDHEITSVERSORGUNG: Immer mehr Geld für Medikamente

BERLIN | Die Ausgaben für Arzneimittel sind laut Arzneiverordnungsreport vergangenes Jahr erneut gestiegen. Die gesetzlichen Krankenkassen gaben 2008 im Vergleich zum Vorjahr 5,3 Prozent mehr für Medikamente aus. Die Herausgeber der Studie forderten deshalb Änderungen in der Gesetzgebung: Ihrer Ansicht nach soll eine zentrale Institution mit Pharmaunternehmen Preisverhandlungen führen.

2008 gaben die gesetzlichen Krankenkassen 29,2 Milliarden Euro für Medikamente aus. Damit lagen die Ausgaben fünf Milliarden Euro über denen für ärztliche Behandlung. Januar bis einschließlich Juli 2009 sind die Ausgaben um weitere fünf Prozent gestiegen.

Die Kosten für patentgeschützte Arzneimittel sind in Deutschland im internationalen Vergleich sehr hoch, erklärte Ulrich Schwabe, der die Studie mit herausgibt. Als Beispiel nannte er die Impfstoffe gegen Gebärmutterkrebs: In Deutschland kostet eine Grundimmunisierung 477 Euro, in den USA hingegen 247 Euro. Der Report wertet 723 Millionen Verordnungen aus, die 2008 von Vertragsärzten ausgestellt wurden. (taz)