B-WAFFEN : Lebende Milzbrandbakterien verschickt
WASHINGTON | Der Skandal um den laxen Umgang der US-Armee mit dem tödlichen Milzbranderreger Bacillus anthracis ist schwerwiegender als bisher bekannt. Das Verteidigungsministerium in Washington teilte mit, Proben mit lebenden Anthrax-Erregern seien an insgesamt 51 Labore in 17 US-Bundesstaaten und der Hauptstadt Washington geschickt worden. Weitere Lieferungen gingen den Angaben zufolge nach Australien, Kanada und an einen US-Stützpunkt in Südkorea. Ende Mai hatte das Pentagon erklärt, an 18 Labore seien lebende Anthrax-Bakterien geschickt worden. Die Zahl der betroffenen Einrichtungen könne weiter steigen, sagte der stellvertretende US-Verteidigungsminister Robert Work. Die Konzentration in den Proben sei aber zu niedrig gewesen, um sich zu infizieren, sagte Work. Laut Pentagon waren auf einer Militäranlage im US-Bundesstaat Utah Anthrax-Proben bestrahlt worden. Bei mindestens vier dieser Proben sind die Milzbrandbakterien dabei jedoch nicht vollständig abgetötet worden. Die vermeintlich sicheren Proben waren aufgeteilt und zu wissenschaftlichen Zwecken an andere Einrichtungen verschickt worden. (afp)