■ Aufruf zum Mietboykott: Bezahlt wird nicht!
Viele Mieterhöhungen im Osten sind nicht gerechtfertigt. In Köpenick hat die Wohnungsbaugesellschaft gar versucht, unwissende Mieter hinters Licht zu führen. Dazu erklärt der Sprecher des Komitees „Wir boykottieren alle“ (WBA): „Ich fordere die Mieter und Mieterinnen auf, solchen Mieterhöhungserklärungen auf keinen Fall zuzustimmen. Es ist ein Unding, wenn einige Vermieter jetzt versuchen, die geltenden rechtlichen Bestimmungen anders auszulegen, als sie vom Gesetzgeber gemeint waren. Dies gilt besonders für die (...) geringere Mieterhöhung beim Fehlen von Bad oder Zentralheizung. Das (...) Bauministerium und die Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen haben die Wohnungsunternehmen in Ostdeutschland klipp und klar darüber informiert, daß lediglich eine zehnprozentige Mieterhöhung zulässig ist, wenn eines der beiden Ausstattungsmerkmale (...) fehlt. Wohnungsunternehmen, die die geringere Mieterhöhung nur in Betracht ziehen, wenn die Wohnung weder über ein Bad noch über eine Zentralheizung verfügt, handeln also rechtswidrig.“ Wolfgang Nagel
Nagel, vormals „Mieterpapst“ in Spandow, arbeitet derzeit als Berater des Berliner Verkehrssenators
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen