„Ihr seid das Salz der Erde“ lautete das Motto des 28. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Stuttgart. Das nahm das Kirchenvolk wörtlich, feierte sich und rückte fast geschlossen ab vom Radikalpazifismus. Eine Reportage ■ von Jan Feddersen (Text) und Joachim E. Röttgers (Fotos)
■ Margot Käßmann, Generalsekretärin des Evangelischen Kirchentages, künftig Bischöfin der hannoverschen Landeskirche, über den kaum hörbaren Protest der Laien am Kosovo-Krieg
Auf dem 38. Evangelischen Kirchentag ist von der reninenten Stimmung der Vorjahre noch wenig zu spüren. Nur über die Missionierung von Juden gab es Streit ■ Aus Stuttgart Jan Feddersen
■ Mehr als 100.000 meist junge Menschen werden vom kommenden Mittwoch an den Evangelischen Kirchentag in Stuttgart besuchen. Die Veranstaltung steht unter dem Motto: „Ihr seid das Salz der Erde“. Erwartet wird ein Happening, das politisch nur schlichte Antworten auf komplexe Fragen zu geben weiß. Der Vorsatz lautet offiziell: „Wie werden wir am wenigsten schuldig?“ Man will sich also nicht die Hände schmutzig machen, schon gar nicht mit Realpolitik. Eine Kritik des deutschen Protesantismus von HerbertAmmon
■ Ein evangelischer Pfarrer will zwei Flüchtlingskinder aus Albanien nach Deutschland holen. Ein fast aussichtsloses Unterfangen – obwohl er für alle Kosten aufkommen will
■ Wolfgang Huber, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, über die Fehlentwicklung militärischer Logik auf dem Balkan, die Flüchtlinge aus dem Kosovo, die Lage der Friedensbewegung und einen Pazifismus, der von gesamtgesellschaftlicher Verantwortung getragen werden muß
■ Statt des bisher üblichen Scheins für die Schwangerenberatung will die Mehrheit der katholischen Bischöfe einen "Beratungs- und Hilfeplan". Aber nicht ohne das Jawort des Papstes