In der Katholischen Akademie beteten Gläubige für die Seelen der gehäuteten und anonymisierten Leiber der Ausstellung „Körperwelten“. Körperspender fühlen sich durch die Totenmesse entmündigt
Ist die deutsche Hauptstadt die Weltkapitale des Atheismus? Regiert hier auch der Teufel? Oder nur der Teufel? Das Schlagwort vom „gottlosen Berlin“ macht die Runde. Der Umzug der Regierungsbonner gleiche einem Weg durch die Wüste, warnte der Kölner Kardinal Meisner. Tatsächlich leben in keiner anderen deutschen Millionenmetropole prozentual gesehen so wenige Christen. Aber ist die Stadt deshalb gottlos? Und wenn ja: Wie lebt es sich damit? In der Kirche. In der Schule. Auf dem Friedhof. Eine Suche nach dem Geist, der weht, wo er will ■ Von Philipp Gessler
■ Die Klage einer Anwohnerin gegen die Botschaft des Vatikans neben der Basilika am Südstern wurde abgelehnt. Wohnqualität wird nach Ansicht des Gerichts nicht beeinträchtigt
■ Nur bei direkter Anweisung des Papstes soll die Caritas aus der Schwangerenberatung aussteigen. Sie betreut nur ein Prozent der Frauen. Grüne fordern Streichung der Zuschüsse
■ Rund 2.000 Serben feierten am Samstag im Wedding mit einer stundenlangen Prozession das Ende der orthodoxen Fastenzeit. Doch Feststimmung kam wegen des Krieges in Jugoslawien nicht auf
■ Der Regierende will bei der Schließung von Krankenhäusern einen Mittelweg zwischen den Kassen und der Gesundheitssenatorin. Proteste am Hedwigs-Krankenhaus offenbar erfolgreich
Mitten im hektischen Getriebe der Hauptstadt führen fünf Dominikanermönche ein Leben der Stille. In der größten religiösen Männer-WG Berlins üben sich die Patres in Armut, Gehorsam und Keuschheit und strafen das Bild der Weltfremdheit Lügen: 24 Stunden im Leben eines Klosters ■ Von Philipp Geßler
■ Den Kirchen brechen die Steuereinnahmen weg: Austritte, Arbeitslosigkeit und Steuerflucht reduzieren ihr Einkommen um 15 Prozent. Protestanten und Katholiken beschließen Sparhaushalte mit Kündig
Der Papst zieht nach Berlin. Seine Nuntiatur soll in einen Park zwischen Kreuzberg und Neukölln. Rebellische Anwohner wollen die letzte Nachtigall retten, um die geistlichen Herren fernzuhalten ■ Von Constanze v. Bullion
■ Drei Monate lang begeisterte ein auswärtiger Priester in einer katholischen Pfarrei durch sein Engagement die Gemeinde. Dann stellte sich heraus, daß er gar kein Priester war