■ Elend ohne Ende: 15.000 vertriebene Kosovo-Albaner stehen vor der verschlossenen Grenze nach Makedonien. UN-Flüchtlingshilfswerk will grenznahe Lager evakuieren, Cap Anamur protestiert
Die junge Kosovo-Albanerin Sadie wurde auf der Flucht angeschossen und liegt in einem albanischen Militärkrankenhaus. Zu ihr vorzudringen kommt einer Odyssee gleich. Soldaten wollen niemanden vorlassen. Um ihr Hilfe anzubieten – sie ist gelähmt und muß operiert werden –, müssen allerlei Kontakte mobilisiert werden. ■ Aus Tirana Petra Welzel
■ 10.000 Menschen überqueren an einem Tag die Grenzen nach Makedonien und Albanien. UNHCR spricht von systematischer Vertreibung und hält an der Freiwilligkeit der Weiterreise fest
Die Nato wollte Milosevic nur drohen und weiß nun nicht weiter. Bodentruppen oder Verhandlungen? Eine Bilanz von zwei Monaten Krieg ■ Von Thomas Schmid
Erschöpft und ausgemergelt kommen freigelassene Männer aus dem Kosovo über die Grenze nach Albanien. Sie berichten über vier Wochen Haft und Mißhandlungen in serbischen Gefängnissen ■ Aus Kukäs Erich Rathfelder
Ulcinj, die südlichste Stadt Montenegros, ist mehrheitlich albanisch besiedelt. Deshalb haben sich viele Albaner aus dem Kosovo hierhergerettet. Heute gibt es in der Stadt, die bis zum Ausbruch des Krieges hauptsächlich von Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft lebte, mehr Flüchtlinge als Einwohner. ■ Von Thomas Schmid
■ Nach Angaben des UNHCR zwingen serbische Streitkräfte 2.000 Menschen an der Grenze zur Rückkehr in das Kosovo. Bei Vitina sollen 40.000 Personen eingekesselt sein
In Montenegro leben heute etwa 100.000 Flüchtlinge. In dem früheren Touristenstädtchen Rozaje sind sogar 40 Prozent der Einwohner auf der Flucht. Von Urlaubsidylle ist nichts mehr zu spüren ■ Von Thomas Schmid, Rozaje
■ Nach Ansicht von Walter Kolbow, als Staatssekretär im Verteidigungsministerium für die Flüchtlingshilfe in Makedonien zuständig, muß Deutschland noch mehr Vertriebene aufnehmen
■ Die Luftkriegsstrategen der Nato in der Klemme: Nach dem Bombenangriff auf Korisa ist immer weniger klar, wie serbische Truppen im Kosovo bekämpft werden sollen, ohne Zivilisten zu gefährden
■ Zum ersten Mal sammelt eine NGO in Flüchtlingslagern Beweise für den Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Aber in den Lagern in Bosnien werden viele der ZeugInnen bedroht. Sie müssen umgehend in sichere Länder ausreisen dürfen, fordert die Sprecherin der NGO