Castor-Protest: Warmlaufen auf beiden Seiten. Die Strategie: Keine Ruhe mehr für die „Schreibtischtäter“, AtomgegnerInnen wollen der Bevölkerung klar machen, „was da durch ihre Stadt rollt“: Lüneburg ist ein neuer Aktionsschwerpunkt
Die linke Anwaltsorganisation RAV ruft heute zu einer Kundgebung gegen den Grundrechtsabbau im Wendland auf. RAV-Geschäftsführer Hannes Honecker über demonstrationsfreie Korridore und das Recht, in Rechte anderer einzugreifen
Verfahren gegen Schülerin eingestellt. Die 17-Jährige muss jedoch 50 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Sie hatte sich im März 2001 an einen Betonblock im Gleisbett gekettet und den Transport des radioaktiven Abfalls um 16 Stunden verzögert
Castor-Gegner wegen Nötigung und Störung öffentlicher Betriebe zu Geldstrafe verurteilt. Gericht wertet Anketten als Gewalt. Urteil soll „generalpräventive Wirkung“ haben. Ermittlungen gegen Polizisten wegen Körperverletzung im Amt
Bergedorferin Dominique Monnet geht für zwei Tage ins Gefängnis, um ein Zeichen gegen die Castor-Transporte nach Gorleben zu setzen. Sie weigert sich, eine Geldstrafe wegen der Gleisblockade im Wendland zu bezahlen
Erstmals in einem Prozess gegen den Castor-Protest forderte die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe. Verteidigung spricht von „Kriegserklärung“, warnt vor Paragraf 126 a – Bildung einer terroristischen Vereinigung – und will in Berufung gehen
Heute beginnt in Lüneburg der Strafprozess gegen die Castorblockierer vom März 2001. Die Vorwürfe könnten sogar mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden. Innenminister Schily will anscheinend Protestierer über neuen Gebührenerlass abschrecken