Asylsuchende können zu Arbeit verpflichtet werden. Immer mehr Landkreise nutzen das. Manche Menschen sehen darin eine willkommene Ablenkung. Andere Ausbeutung. Ein Besuch in Sachsen-Anhalt
Was Hannelore Kraft, die SPD-Spitzenkandidatin in NRW, vorschlägt, tun in Berlin Langzeitarbeitslose schon länger: Sie arbeiten in gemeinnützigen Jobs - ein Modell?
In einer ehemaligen Wuppertaler Schnürsenkelfabrik soll der Prototyp von neuer Arbeit im postmodernen Industriezeitalter entstehen: Teilnehmer des Projekts sind verpflichtet, gemeinnützig zu arbeiten und dürfen dafür bei der Miete sparen
Mit seinem Konzept der „Bürgerarbeit“ hat der Münchner Soziologe Ulrich Beck zumindest eines erreicht: Es wird wieder über das Ehrenamt und den gemeinnützigen Sektor diskutiert. Können Wohlfahrtsverbände und Umweltorganisationen dort Arbeit und soziale Anerkennung schaffen, wo Markt und Staat versagen? Die Realität beweist: den „dritten Sektor“ gibt es längst. Ein Markt von erstaunlicher Vielfalt. Aber auch voller Fallen ■ Von Andrea Böhm und Barbara Dribbusch