Während Karlsruhe über Hartz IV verhandelt, versuchen Eltern mit den Leistungen klarzukommen. Mona Charkas ist eine von ihnen, sie hat 1.202 Euro für sich und ihre vier Kinder.
Drei Familien sind vor das Bundesverfassungsgericht gezogen, weil die Grundsicherung nicht reicht. Die Richter nahmen das zum Anlass, über einen neuen Bewertungsmaßstab nachzudenken.
Die Hartz-IV-Sätze für Kinder reichen kaum zum Leben aus. Das spielt für die neue Regierung offenbar keine Rolle. Dass Kinder so wenig bekommen, ist ein Unding.
Die FDP bedient ihre Klientel. Mit der Erhöhung des "Schonvermögens" für Arbeitslosengeld-II-Empfänger soll die Absturzangst der Mittelschicht gemildert werden.
VERHANDLUNGEN Als ersten konkreten Beschluss verkünden Union und FDP Korrekturen der Hartz-IV-Reform. Beim Streitthema Steuersenkungen sind sie nach wie vor auseinander
Union und FDP wollen Hartz IV gerechter machen und planen einen besseren Schutz für die Altersvorsorge. Die Zahl der Nutznießer wäre allerdings nur gering.
Union und FDP die Bundestagswahl auch mit dem Versprechen gewonnen, das Schonvermögen für Hartz-IV-Empfänger zu erhöhen - Politik, die sich vornehmlich auf Gefühle stützt.
In den Koalitionsverhandlungen fordert die FDP die grundsätzliche Umgestaltung des Sozialsystems mithilfe des "Bürgergeldes". Sie stößt jedoch auf die Gegenwehr der Union.
Im September waren offiziell weniger Menschen arbeitslos als im August – aber deutlich mehr als vor einem Jahr. Währenddessen kündigen die Unternehmen weiteren Jobabbau an.
Das unideologische Potpourri verschiedener Stilelemente ist ein Produkt der großen Koalition. Union und FDP laufen nun Gefahr, einseitige Politik an seine Stelle zu setzen.
2010 könnte die Wirtschaft in Deutschland wieder leicht wachsen. Allerdings soll die Arbeitslosigkeit deutlich steigen, die Löhne sind bereits in der Krise gesunken.
FAKTENCHECK Möchtegernkanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) setzt im Wahlkampf voll auf den Abbau der Arbeitslosigkeit. Doch die ist viel höher, als er behauptet: Ein-Euro-Jobber fallen genauso raus wie viele Ehepartner
Die OECD befürchtet 57 Millionen Arbeitslose in den Industrieländern. Die Arbeitslosenquote dürfte in Deutschland bis Ende 2010 auf 11,8 Prozent steigen.