■ Im Windschatten des Golfkonfliktes hat die sowjetische Führung zur Lösung ihrer Probleme mit den Unabhängigkeitsbewegungen im Baltikum angesetzt. Mit Panzern und Luftlandetruppen stürmte die Armee in der Nacht zum Sonntag das Radio- und Fernsehzentrum von Vilnius. Dabei fanden 13 Menschen den Tod, es gab über hundert Verletzte. An die 100.000 Demonstranten, die sich zum Schutz des Parlaments eingefunden hatten, wurden ultimativ aufgefordert zu weichen, andernfalls werde geschossen.
■ Nach Meinung von Marina Pawlowna Siljanskowa, Mitglied der fortschrittlichen „Interregionalen Deputiertengruppe“, war die Intervention seit langem geplant INTERVIEW
Wer darf in der UdSSR 36.000 Wohnungen errichten?/ Klagen über mangelnde Beteiligung ostdeutscher Firmen — aber die West-Baukonzerne sind auf deren alte Verbindungen angewiesen/ Ausschreibung durch die Industrie selbst erarbeitet/ Von des Ex-Ministers Viehweger gescheiterten Bemühungen ■ Von Donata Riedel
■ Nicht nur bei der Namensgebung der Stadt, sondern auch im alltäglichen Leben sind die Auflösungserscheinungen offenkundig und die Forderungen nach Veränderung unüberhörbar