■ Nachdem die Visapflicht für Polen aufgehoben wurde und im Nachbarland Ungarn die Ausreisebeschränkungen gefallen sind, verdreifacht sich die Zahl der Asylbewerber
■ Die Perestroika läßt bereits 30.000 Blumen blühen: Überall schießen unabhängige Gruppen aus dem ausgedörrten Boden der Sowjetgesellschaft / Sozialistische Klubs, Umwelt– und Jugendgruppen als zweites Standbein Gorbatschows? / Wurzeln in der unabhängigen Jugendkultur zu Beginn der achtziger Jahre
■ Interview mit Theo Steegmann, zweiter Betriebsratsvorsitzender, und Helmut Laakmann, Abteilungsleiter im Rheinhausener Krupp–Stahlwerk, über die Situation am Stahlstandort nach Kanzlerrunde und „Frankfurter Vereinbarungen“ / Ohne neue Arbeitsplätze sollen die bestehenden erhalten bleiben
Nach der Null-Lösung bei den Mittelstreckenwaffen beginnt jetzt die Nachrüstung der C-Waffen / Ein möglicher und ähnlich kontrollierbarer Abrüstungsprozeß wie bei den nuklearen Pershing-Raketen ist bei den neuen binären C-Waffen unendlich viel schwieriger / Militärstrategen sehen in der Waffe eine ultimative Repressalie ■ Von Werner Dorsch
Die deutschen Binnenwerften kämpfen ums Überleben / Katastrophale Auftragslage – auf 55 Werften kommen 49 Neubauaufträge – und ein aussichtsloser Kampf gegen die subventionierte ausländische Konkurrenz / Aus dem Werfthilfeprogramm des Bundes erhalten die Binnenwerften keinen Pfennig ■ Von Norbert Kandel
■ Statt Hochgeschwindigkeitszügen bessere Anschlüsse: Das Projekt „Bahn 2000“ wurde mit knapper Mehrheit per Referendum beschlossen / Widerstand von Regionalisten und Teilen der Grünen / Gegner des Projekts fordern Berücksichtigung durch „sanfte“ Detailplanung
■ Über drei Monate schon streiken die Arbeiter der türkischen Lederindustrie gegen unerträgliche Arbeitsbedingungen / Herumliegende Tierkadaver verpesten die Luft, aber Chemiegase vertreiben alle Insekten / Vergiftungen und chronische Erkrankungen grassieren unter den Arbeitern, Arbeitsschutz steht nur auf dem Papier
■ Nachdem alle besetzten Häuser geräumt sind, regt sich wenig in der Szene / Seit der Pfingstrandale Verhärtung zwischen linken Projekten und Autonomen / Richtet sich die Linke ein in der Stagnation?
■ Streit um die Jagdgründe des Georg–Maria Fürst von Waldburg / Freistaat verlängerte Pachtvertrag nicht / Der Fürst kündigt daraufhin den Bauern, die auf seinen Bergen Alpwirtschaft betreiben / Landwirtschaftsministerium verhandelt mit Durchlaucht wegen Grundstückstausch
■ Nach 1.000 Tagen Regierung ist Premierminister Rajiv Gandhis Stern verblaßt / Die alten Wählerschichten laufen der Congress–Partei davon, neue sind nicht in Sicht / Gandhi verstrickt sich in immer neue Affairen / Die sprachlichen, religiösen und ethnischen Unterschiede Indiens bieten ständig Zündstoff für neue Konflikte
■ Das Waldsterben macht auch vor den bayerischen und österreichischen Alpen nicht halt / 65 Prozent der Bäume bereits krank, der endgültige Kahlschlag droht in fünf Jahren
■ Bundeskongreß der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule in Moers / DGB plant bildungspolitische Offensive „ohne Rücksicht auf Parteien und Regierungen“ / Ein Aktionsbündnis gegen den Kulturkampf der Konservativen
■ Längst ist der Rüstungskonzern Bofors zur nationalen Skandalnudel Nummer Eins geworden / Die Geständnisse aus den Chefetagen häufen sich / Doch von der illegalen Waffenausfuhr in Krisengebiete und von den dubiosen Geschäften über Drittstaaten wußten auch staatliche Stellen / Einblick der Gewerkschaft gering
■ Ein drohendes Referendum gegen die AKWs verhindert die Kabinettsbildung in Italien / Erfolge bei umweltfreundlicher Energiegewinnung werden tunlichst verschwiegen / Nach den AKW–Giftschleudern könnte es auch Dreckschleudern an den Kragen gehen / Energiekartelle fürchten eine neue Weichenstellung
■ Die gegenwärtig in der VR China laufende „Kampagne gegen bürgerliche Liberalisierung“ ist Ergebnis eines nicht entschiedenen Machtkampfes zwischen Reformisten und Dogmatikern der KP / Proteste als Auslöser / Hu Yaobang mußte als Sündenbock herhalten, um die Fraktionen zu Kompromissen zu bewegen
■ Im Januar mußte Radio Nanduti, der einzige oppositionelle Sender in Stroessners Diktatur, den Betrieb einstellen / Was Schlägertrupps nicht schafften, besorgten Störsender, die die Werbesendungen angriffen, um das Radio finanziell auszutrocknen. Doch die oppositionelle Stimme will im April wieder in den Äther gehen