David LaChapelles Dokumentation „Rize“ spielt in Los Angeles, wo zwischen Reihenhäusern, unter Autobahnbrücken und in großen Arenen eine neue Tanzkultur blüht: der HipHop der Hoffnungsvollen
Kleine Perspektiven statt großer Fluchten und romantische Überschreitungen in der alltäglichen Konfusion: „Das Fenster gegenüber“, der neue Film des italienisch-türkischen Regisseurs Ferzan Özpetec
Dem Jazz der Sechzigerjahre spürt die Choreografin Anne Teresa de Keersmaeker schon länger nach. Ihr jüngstes Stück, gerade in Wien zu Gast, gilt John Coltrane und seinem Blick nach Indien
Wie eine komplette Rockband, aber ohne Gitarren: Das kanadische Duo Death From Above 1979 zeigt mit seinem Album „You’re A Woman, I’m A Machine“, was intelligenter Stumpfsinn ist
Was kann es an Intensität mit Sex und Gewalt aufnehmen? Die Kunst? Der Liebestod? Die Wiederbegegnung mit Arthur Penns „Bonnie und Clyde“ im Kino erinnert nicht nur an die Romantisierung individuellen Desperadotums in den 60ern, sondern auch an eine vergessene Dramaturgie der Blicke
Joe Jackson gastierte im Konzertsaal der UdK und hatte Todd Rundgren und das Streichquartett Ethel dabei. Während Jackson seine Trauriglieder spielte und Mitschnipser düpierte, bratschten Ethel ordentlich was weg. Rundgren wirkte, als würden die Tönelangziehweltmeisterschaften ausgetragen
Ende des Welttheaterexperiments in der Kleinstadt: Bald muss der Intendant Res Bosshart gehen. Vorher zeigen das traditionsreiche, schnucklige Theater in Meiningen und sein junges Ensemble noch einmal, was sie alles können: Uraufführung von Schillers Romanfragment „Geisterseher“
Sie badeten nackt, zeichneten ihre Modelle in natürlicher Bewegung, ließen sich vom Fauvismus inspirieren und wollten Kunst und Leben zur Einheit führen: die Künstler der Brücke. In Berlin widmet ihnen die Neue Nationalgalerie nun die Ausstellung „Brücke in Berlin – 100 Jahre Expressionismus“
Ihr, die ihr wisst, wie die Liebe ist: Barry Kosky inszeniert hinreißend komisch die „Hochzeit des Figaro“, Michael Thalheimer beengt eine „Katja Kabanova“. Ein Opernwochenende in Berlin mit Premieren rund um Verfehlungen und Verführungen
Die Sängerin Malia treibt den Sekretärinnen-Soul zu neuen Ufern. Bei ihrem Konzert in Berlin zeigte sie, dass sie mehr als nur ein Frauenzeitschriftenwunder ist, weil sie die Ekstase kontrolliert
Der Westen hat auch allerhand verstaubte Vorstellungen in die Vereinigung gebracht. Jetzt ist es an der Zeit, ein paar konstruktive Lehren aus den DDR-Erfahrungen zu ziehen