Science ohne Fiction ist mit ihm nicht zu haben: Stanislaw Lem, der Autor, der in „Solaris“ einen intelligenten Ozean mit dem Menschen experimentieren ließ, wird heute achtzig Jahre alt
Thomas Meinecke schreibt an seinem Projekt der postkolonialen Literatur weiter: Sein neuer Roman „Hellblau“ liest sich oft genug wie ein Bastard aus Detektivgeschichte, Science-Fiction und Historienroman. Was ihn glaubhaft macht, ist, wie er das Vorgefundene mit Schick und Begeisterung vermittelt
Vor 50 Jahren starb Wolfgang Schulze, kurz Wols: Der Surrealist hat viele deutsche „Informel“-Künstler beeinflusst. Doch sein Werk ist bis heute nicht gänzlich katalogisiert – und wird jetzt mit aktuellen Ausstellungen dokumentiert
1966 schwimmt „Der Weiße Wal“ von Rotterdam nach Bonn und entwickelt sich zum Symbol gegen die Umweltzerstörung. Das Tier blamiert den Zoodirektor von Duisburg, dessen Name zum Programm wird: Dr. Gewalt (20.45 Uhr, Arte)
Schriften zu Zeitschriften: Im ersten Halbjahr geht es in „Gegenworte“, der Zeitschrift der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, um Universalsprachen, Bad English und schließlich Genmanipulationen der Poesie
Ziemlich weißer Dub: Die deutschen Minimalrocker Neu! reizten in den Siebzigern die glücklichen Momente der leer laufenden Ekstase für sich aus. Jetzt wird ihr Werk wieder editiert und entdeckt
Der japanische Zeichentrickfilm „Prinzessin Mononoke“ erzählt von der wilden Kindheit, die in die zivilisierte Welt der Erwachsenen übergeht. Die Natur ist hier jedoch nicht der dämonisierte oder idealisierte Gegenentwurf zum Menschendasein. Ökologische Konflikte werden hübsch friedfertig beigelegt
Man muss schon blind sein, um Gott sehen zu können: Der iranische Regisseur Majid Majidi erzählt in seinem neuen Film „Die Farben des Paradieses“ von der märchenhaften Reise ins Innere der Welt
Dialektisches Wechselspiel zwischen Innen und Außen, von Amt und Öffentlichkeit: Das von Axel Schultes entworfene Bundeskanzleramt am Spreebogen wirkt offen und transparent, bricht mit jeglicher stilistischer Programmatik, und ist frei von übertriebener Größe und den Pathosformeln der Macht