Joachim „Hamster“ Damm macht Kunst mit Maschinen. Zum Festival Theater der Welt in Berlin spürt der Gesamtkunstwerker mit Videoprojektionen und einem Welttheatermodell den Katastrophen des Jahrhunderts nach. Am Wasser und im Club ■ Von Matthias Wolf
Ob das nächste Jahrzehnt „pazifisch“ sein wird, entscheidet sich vielleicht in Indonesien. Im Gegensatz zum westlichen Wohlstand für alle kämpfen derzeit alle gegen alle – von Reich bis Arm, von Kommunismus bis Konsumismus. Eine Zustandsbeschreibung ■ Von Helmut Höge
Vom Zuschauer zum Komplizen: Der Kosovo-Krieg, die 68er und die Friedensbewegung. Der Pazifismus marschiert nicht durch die Institutionen, sondern er gestaltet seine Bereitschaft zum Konflikt neu ■ Von Wolfgang Kraushaar
Ich bin einer von euch: Auch „Rush Hour“ löst dieses Versprechen ein. Womit sich Jackie Chan und sein Authentizitätsprinzip wohl doch noch im Westen etablieren ■ Von Thomas Winkler
Wenn sie nichts sagen will, dann sagt sie nichts: Christa Wolf wird morgen Siebzig und blickt ohne Zorn und Aufregung zurück auf die Kämpfe um ihre Person ■ Von Frauke Meyer-Gosau
Der vernichtende Erfolg einer Weltanschauung und Dialektik als Bewegung der Generationen: Gibt es überhaupt noch eine Jugend? Atmosphärisches zur Lage der Grünen, vom österreichischen Ausland aus betrachtet ■ Von Walter Klier
Zu Lebzeiten war Fela Kuti unantastbar. Erst nach dem Tod des großen nigerianischen Sängers wagte man sich an den „Shrine“, sein Kultkonzertzentrum in Lagos. Es soll an den Landlord zurückgehen. Aber kann ein heiliger Ort verlegt werden? ■ Von Jahman Anikulapo
In Wien wurde „Die Eingeborene“ von Franz Xaver Kroetz uraufgeführt. Achim Freyer erkannte das Büchnersche darin besser, als Kroetz es formulierte. Schön. ■ Von Cornelia Niedermeier
Auch eine Hamburger Schule: Jung und erfolgreich sind die Theatermacher Matthias von Hartz, Falk Richter, Bernd Stegemann, Nicolas Stemann und Sandra Strunz. Sie finden, daß Jungsein ohne Rebellion geht, Berlin am Ende und Theater schneller als das Leben ist ■ Von Christiane Kühl
Ein Dämon trieb Alexandr Solschenizyn ins Gefängnis und ließ ihn auch später in seinem erfolgreichen Schriftstellerleben nicht in Ruhe. Einige Knoten im biographischen Gewand des großen Literaten. Morgen wird Alexandr Solschenizyn 80 Jahre alt ■ Von Oleg Dawydow
■ Wassilij Aksjonow ist ein Vertreter der sowjetischen Beat generation der 60er Jahre. Der Sohn Jewgenia Ginsburgs, der seit 1979 in den USA lebt, äußert sich über seine Zeit in der Emigration nach dem Wegfall
Wer Gedichte schreibt, hat es nicht leicht. Denn wer liest heute noch Lyrik? Und wo? Für den poetischen Augenblick unter der Dusche bietet sich jedenfalls die Shampooflasche als Versträger an. Und manche Lyriker scheuen sich nicht, zu Werbetextern zu werden ■ Von Christine Berger
Löscht die Lupinen, schnürt die Schuh und schneuzt euch mit Niveau: Der vierte Teil von Diana Gabaldons unendlicher Highland-Geschichte ist da. Der Erfolg der Schotten-Saga liegt auch am Netz. Ein Lob der Schmonzette ■ Von Petra Kohse
Pedro Luis Ferrers Lieder handeln von alltäglichen Problemen, vom Warten auf den Bus, von einer staatlich kontrollierten Presse. Das reichte, um in Kuba für zehn Jahre mundtot gemacht zu werden. Heute besingt er wehmütig beide Seiten der Revolution ■ Von Uschi Entenmann
■ Ein Gespräch mit dem algerischen Filmemacher Abderrahman Bouguermouh, dessen Spielfilm "La colline oubliee" seit 1962 auf seine Realisierung wartete. 1997 wurde er fertiggestellt
Via Internet gerät eine Reise nach Agra realistischer als im Luxuszug mit ausgesuchtem Besichtigungsprogramm. Vorteil: Man muß keine Mitreisenden kennenlernen. Das Tadsch Mahal scheint auch vor Ort so virtuell, daß man nicht hinzufahren braucht ■ Von Niklaus Habluetzel
■ Der deutsche Fußballprofi Olaf Thon über die Kunst der ehrlichen Ironie, die Perspektiven von Schalke, Berti Vogts, das Ende deutscher Tugenden und seinen Wunsch nach einer neuen Spielkultur