Unerhört und konstruktiv: Das Total Music Meeting widmet Eric Dolphy, dem vor 40 Jahren in Berlin verstorbenen Jazz-Avantgardisten, einen Schwerpunkt. Sein Werk ist so verstreut wie einflussreich
Hier die nur an Zahlen und Ergebnissen orientierte Holdinggesellschaft, dort die Intelligenz der Standorte, auf die der Investor aber immer wieder setzen muss: Bei General Motors und Opel fehlt es an einem Blick auf die Kontingenz der Verhältnisse, auf die Möglichkeit, dass alles auch anders sein könnte
Die Türkei ist ein sich rasend modernisierendes Sozialwesen. Istanbul, diese kosmopolitische Metropole, vermittelt eine Anschauung dieser Dynamik. Gegen dieses Laboratorium des 21. Jahrhunderts nimmt sich jeder Unterschriftenstand in einer deutschen Fußgängerzone provinziell aus
Pekings „sechste Generation“: Mit schroffen, wirklichkeitsnahen Filmen haben chinesische Underground-Regisseure internationalen Ruhm erlangt. Nun suchen sie Anerkennung auch im eigenen Land – und sind dafür bereit, sich den offiziellen Zensurbehörden zu stellen. Skizzen eines Experiments
Eine gelungene Ausstellung zur Vielfalt der Kulturen und der globalen Alltagsästhetik: Woraus trinke ich meinen Morgenkaffee? Die Kulturgeschichte von Handfeger und Kehrblech, von Wischmopp und Wasserhahn– weltweit
Freizügig sollte es sein, schaumig und bunt: Mit der Ausstellung „Art & the 60s: This was Tomorrow“ lässt die Londoner Tate Britain die Swinging Sixties Revue passieren. Deren Ende markierten ein einstürzender Neubau und Mick Jagger in Handschellen, aber zuvor schillerten die Verheißungen des Pop
Ob im Leben oder in der Literatur: Der Schriftsteller Georg Klein liebt es, jede Art von Verlässlichkeit, Erklärmustern und Sichwiedererkennen akrobatisch zu verunsichern. Mit „Die Sonne scheint uns“ hat er jetzt seinen ehrgeizigsten, aber leider auch sperrigsten und verrätseltsten Roman abgeliefert
Irlands Pubs sind unberechenbar. Besonders der HI-B von Brian in Cork. Wer zu langsam trinkt oder Kaffee bestellt, wird manchmal rausgeworfen. Den seltsamen Namen hat der Pub vom Hotel Hibernian, das Brians Vorfahren einst führten
Mit dem Zug von der Küste des Indischen Ozeans ins madagassische Hochland. Die Abteile ein Gemischtwarenladen, die Plätze auch auf dem Trittbrett. Der Halt des Zuges bedeutet Geschäfte und Neuigkeiten. Er ist ein wichtiges Ereignis im Dorfleben
Die Stunde der Wahrheit schlägt im Gerümpelkeller: Von den Dramen Tennessee Williams’ haben viele Filmregisseure profitiert – etwa Richard Brooks mit der nun wieder im Kino zu sehenden Verfilmung von „Die Katze auf dem heißen Blechdach“
Thomas Flierl betrachtet die Oper als Kunstform als einen institutionalisierten Widerspruch: Ein Gespräch mit dem Berliner Kultursenator über die Opernreform, Verschwendung und Sparzwang, Kunst als Ware und die Veränderung des Publikums
Fährtenleser und hellwacher Beobachter unserer wild durchschossenen Wirklichkeit: Der österreichische Schriftsteller Wolfgang Hermann konzentriert sich in seinen wunderbar kleinteiligen Büchern auf die Details – und sucht die Antworten auf die elementaren Fragen des Lebens lieber am Wegesrand
Er gilt als Englands Eminem. Aber Mike Skinner alias The Streets möchte lieber derjenige sein, der den Amerikanern HipHop zurückgebracht hat – so wie die Stones es einst mit dem Blues taten. Ein Gespräch über das Ignorieren von Erfolg, die Qualitäten eines Geezers und den Straßenraub in London
Aus Bauernland wird Sommerfrische: Künstler im niedersächsischen Wendland laden in ihre Ateliers zur traditionellen „Kulturellen Landpartie“ mit Pizza und Gegrilltem. Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten öffnen sie ihre Werkstätten, Höfe und Gärten für Besucher
Ihn beschäftigt die Spannung zwischen der Schönheit des Einzelnen und seiner Sehnsucht, zu einer Gemeinschaft zu gehören: Ein Gespräch mit dem belgischen Tanztheater-Choreografen Alain Platel, mit dessen Stück „Wolf“, über die Musik Mozarts, das diesjährige Theatertreffen in Berlin abschließt
Man kann auf den Gefühlen der Zuschauer spielen wie auf einer Orgel – sagte Hitchcock. Quentin Tarantino ist längst beim Cool Jazz angekommen. „Kill Bill Vol. 2.“ macht klar: Dies ist das erste Meisterepos im Werk dieses Regisseurs. Die große Führung durchs Tarantinoverse – Volume 1 und 2!
Der bosnische Schriftsteller und Dramaturg Dzevad Karahasan ist eine Herausforderung: Er verständigt sich, indem er sich abgrenzt. Wenn Karahasan erzählt, will er vor allem eines: den Widerspruch. Gerade deshalb wurde ihm gestern der „Buchpreis für Europäische Verständigung“ verliehen