Mal voller Wut, mal voller Witz: Das politische Kino des israelischen Filmemachers Avi Mograbi zehrt von großem Scharfsinn und von einer Klarheit, die sich die Dinge nicht zu einfach macht. Eine Begegnung am Rande des Filmfestivals von Nyon
Chronist eines Lebens, von dem man irgendwann ab 30 nichts mehr wissen will, von dem man aber nicht loskommt: ein Treffen mit Moritz von Uslar anlässlich des Erscheinens seines Romans „Waldstein oder Der Tod des Walter Gieseking am 6. Juni 2005“
Freuds Biografie auf einer Riesentorte mit Püppchen erzählt, in Kulissen aus Zuckerguss: PSYCHOanalyse, zu Sigmund Freuds 150. Geburtstag vom Jüdischen Museum Berlin ausgerichtet, zeigt sich als Ausstellung ohne Ausgestelltes, in der das Regietheater die Macht über Texte und Objekte ergreift
Eine Generation, die ihre Gefühle stets mit wirtschaftlichen Widrigkeiten und politischen Unstimmigkeiten abgleichen muss: Benito Zambranos vibrierender Musikfilm „Havanna Blues“ erzählt von zwei jungen Musikern, denen es auf Kuba zu eng wird
Feine Unterschiede (9): Nur Neue Bürgerlichkeit gewährleistet wieder Werte – sagen Konservative.An dieser Argumentation ist die Linke selbst schuld: Sie bekennt sich nicht zu ihren eigenen Werten
Feine Unterschiede (8): In Deutschland hat sich mittlerweile eine breite türkischstämmige Mittelschicht etabliert. In ihren Vorstellungen von Bürgerlichkeit lässt sie sich auch von ästhetischen Vorbildern aus der Türkei leiten
Mehr als ein Trost für Misanthropen: Der Braunbär kehrt in die Alpen zurück. Ein Phänomen, das der Wirklichkeit wohl tuende Lebendigkeit verleiht: Macht es doch klar, dass der Mensch nur eine evolutionäre Variante an der Spitze der Nahrungskette ist
Nichts ausschließen, alles wahrnehmen: Erstmals sind zwei Bände des französischen Literaturwissenschaftlers Roland Barthes auf Deutsch erschienen, in denen er seine Philosophie des „Neutrums“ formuliert. Den Kulturkampf um Integrationsdebatten sah er dagegen schon 1971 als Krieg der Sprachen
Der Times Square ist eine Touristenattraktion wie der Louvre – und bestimmt bald Teil des Weltkulturerbes. Gerade sind die New Yorker aufgerufen, die schönste Neonreklame der Kreuzung zu wählen. Die Grenzen fließen zwischen Werbung und Kunst
Den Zufall nutzen und Zähne zeigen: Nach 25 Jahren haben sich die britischen Industrial-Pioniere Throbbing Gristle reformiert. Ein Gespräch über die Nachteile der Geschichte, Individuation dank Camouflage und sanfte Strategien in Zeiten der Angst
Die Sängerin Rim Banna gibt den Palästinensern eine Stimme. Ihre Spezialität sind traurige Schlaflieder. Sie lebt allerdings in Nazareth, einer palästinensischen Enklave in Israel. Dementsprechend schwierig ist es für sie, Auftrittsmöglichkeiten zu finden
Imaginationskraft stößt auf Rechnerleistung: Das New Yorker Museum of Modern Art ehrt die Animationsfirma Pixar mit einer großen Ausstellung – ein Ritterschlag von der Hochkultur
Peter Jackson verfilmt „King Kong“, spinnt die B-Movie-Story nach allen Regeln der Computertechnik zu Ende und verfeinert den holzschnittartigen Stoff enorm. Den Gollum-Schauspieler aus „Herr der Ringe“ hat er dabei ins Gorilla-Kostüm gesteckt
Die Kanzlerschaft und die Aura der Macht: Nicht mehr (wie ehedem bei Hegel) von der Philosophie, wohl aber vom deutschen Regierungschef verlangt man, den Zeitgeist einer ganzen Generation auszudrücken. Wird Angela Merkel das nun ändern?