■ Hunderttausende sind es, die unter erbärmlichen Bedingungen in improvisierten Behausungen an der türkisch-irakischen Grenze ausharren. Solange die angelaufenen Hilfsmaßnahmen nur zaghaft greifen...
■ Schlagabtausch zwischen den Giganten: Gestern platzte Japans Regierungschef Kaifu der Kragen. Was sich die US-Administration gegenüber ihrem wichtigsten Wirtschaftspartner derzeit...
■ Die steile Karriere und der persönliche Kreuzzug des George Bush/ Immer wieder fühlte er sich genötigt, den Eindruck von Handlungsunfähigkeit zu zerstreuen
■ Die Waffenruhe, die die Alliierten nach 100 Stunden Bodenkrieg verkündeten, gilt einer offenbar vernichteten Armee. Von 42 Divisionen des Diktators aus Bagdad, so die Darstellung der Sieger, seien 41 ausgelöscht. US-Präsident Bush hat damit auch seinen ganz persönlichen Feldzug gegen Saddam Hussein gewonnen.
■ Seit den frühen Morgenstunden des gestrigen Sonntags ist die alliierte Bodenoffensive in vollem Gange. Die Zeit zwischen der Verkündung des Ultimatums und dem Beginn des Bodenkrieges war gekennzeichnet von hektischen Bemühungen um eine diplomatische Lösung.
■ Der Krieg am Golf und die politische Lage der USA heute sind die Folge fataler Fehleinschätzungen und des diplomatischen Versagens der US-Administration
■ Der Kampf am Golf lohne sich, und man sei auf dem richtigen Weg — so lautete am Dienstag abend die Botschaft des obersten Kriegsherrn der USA an das Volk. Für die neue Weltordnung dürften die USA als moralische Führungsinstanz kein Mittel scheuen — so Bush während seiner von anhaltendem Applaus begleiteten Rede zur Lage der Nation.
■ Die US-Medien können sich in ihrer Kriegsbegeisterung kaum zurückhalten/ Militärexperten diskutieren im Fernsehstudio über die Notwendigkeit eines anschließenden Bodenkrieges
■ Am Morgen des 16. Januars hielt die Bevölkerung der irakischen Hauptstadt den Atem an. Nachdem das von der UNO verhängte Ultimatum zum Abzug der irakischen Truppen aus Kuwait verstrichen ist, bereitet sich die Bevölkerung auf den Krieg vor. Opposition gegen das Saddam-Regime ist schier aussichtslos.
■ In den Vietnamkrieg schlitterte US-Amerika allmählich hinein. Nach der Genfer Begegnung ist die Stimmung düster und bedrückt: Über vier Fünftel der US-Bürger glauben nun an Krieg. Aus Washington Rolf Paasch.
■ Ein offener Brief des US-amerikanischen Schriftstellers E.L. Doctorow („Billy Bathgate“) an Präsident Bush/ Plädoyer für die Fortsetzung des Embargos
■ Die meisten der gut 800 angereisten Journalisten hatten sich auf einen der kürzesten Termine in der Geschichte der internationalen Diplomatie eingerichtet. Es wurde ein ganzer Tag daraus — allein das gilt schon als mittlere Sensation.
■ Der US-Kongreß wird nun zur Kriegsfrage Position beziehen müssen/ Die Bevölkerung möchte, daß die Administration ihre Verhandlungsbemühungen verstärkt
■ Noch für diese Woche wurde ein Treffen zwischen der EG und Irak in Algier angepeilt/ Es soll „über alles geredet werden“, einschließlich des Palästina-Problems
■ Die irakische Führung hat am Samstag das Angebot der USA zu direkten Gesprächen über eine friedliche Beilegung des Golfkonflikts angenommen. George Bush nahm mit seiner Offerte seinen Kritikern zunächst den Wind aus den Segeln. Irak fordert nach wie vor die Aufnahme der Palästinenserfrage in den Themenkatalog.
■ Israel zieht den Krieg einer friedlichen Lösung am Golf vor/ Regierung fürchtet verstärkten internationalen Druck auf Israel, die Palästinenserfrage zu lösen