Dunkel, kalt und verzeichnet ist die Welt, die Regisseur Alexander Riemenschneider aus Ödön von Horváths „Jugend ohne Gott“ herausliest: In ihr herrschen Kälte und Schrecken
Zart statt pompös: Opernchöre sind Spezialisten des großenAuftritts. Wucht müssen sie entfalten, überwältigen, kollektiven Schauder auslösen. Grund genug, sich mit den SängerInnen aufsAbenteuer Kammermusik einzulassen, sagt Chordirektorin Alice Meregaglia und präsentiert ein Programm von gespenstischem Schubert bis zu ätherischem Fauré
Große Lust aufs Pfählen spricht sich in der unwiderstehlichen Aufführung von Emmanuel Chabriers Oper „L’Étoile“ am Goetheplatz aus: ein Fest des schwarzen Humors
Im Theater am Goetheplatz inszeniert Michael Talke Verdis Oper „Der Maskenball“ als bildgewaltiges Untergangsszenario. Die alten Mächte gehen den Bach runter, während die Verschwörung der Fiesen unaufhaltsam zur gefährlichen Massenbewegung heranwächst
Nach zwei großartigen Bremer Opernproduktionen scheitert Regisseur Paul-Georg Dittrich an Beethovens einziger Oper, weil er gegen die Musik inszeniert. Dabei ist die ja das Beste
Nina Mattenklotz’kluge Inszenierung befreit Ewald Palmetshofers „die unverheiratete“ von jeder Realismusbehauptung zu einem beeindruckenden Schauspielabend
Oper Die Schönheit von Karl Amadeus Hartmanns „Simplicius“ speist sich aus seiner politischen Haltung: In Tatjana Gürbacas Regie wirkt sie unmittelbar wie selten
THEATER Schauspielerisch stark und szenisch facettenreich inszeniert Alize Zandwijk Brechts Guten Menschen von Sezuan –und entgleitet für einen Lacher ins Seichte
Musik Gerade erst selbst zurück aus der Ukraine, empfängt der Bremer Rats-Chor das Odessa State Philharmony Chamber Orchestra zum Gegenbesuch und einem gemeinsamen Konzert in der Glocke
Schauspiel Die Bremer Shakespeare Company zeigt „Macbeth“ in durchweg männlicher Besetzung als vergesellschafteten Konflikt – und nimmt sich dafür leider zu viel Zeit