Zu einer guten Komödie gehört Begeisterung für den Wahnsinn. Der fehlt Ben Youngers „Couchgeflüster“, in dem Meryl Streep die Therapeutin und potenzielle Schwiegermutter Uma Thurmans spielt. Trotzdem ist es immer wieder schön, zu sehen, wie Schwindeleien den Weg zur Wahrheit verstellen
Kranken am Charakter einer Fachmesse: Die Leistungsschau der freien Theater „Impulse 2005“, die derzeit in Bochum wie auch Düsseldorf, Köln und Mülheim stattfindet, leidet an Schneetreiben und Zuschauerschwund
Kochkurs mit der European Film Academy: In der Arena in Treptow wurde der Europäische Filmpreis 2005 verliehen. Die Häufung von allein fünf Preisen auf einen Film – Michael Hanekes „Caché“ – sowie die offizielle Amtssprache Englisch machen das Ereignis aber noch lange nicht zu einer Oscar-Nacht
Eine Slacker-Idylle im Westjordanland, in der die Märtyrer-Maschine ihrer Arbeit nachgeht: In seinem Film „Paradise Now“ schildert Hany Abu-Assad, wie aus zwei sympathischen palästinensischen Rumhängern Selbstmordattentäter werden. Die Einfühlung gelingt, doch die Opfer werden ausgeblendet
Besser abhauen als wegducken: Liebe und Gewalt scheinen ein Dauerbrenner des spanischen Kinos. Auch die Regisseurin Icír Bollaín erzählt mit ihrem letztes Jahr in Spanien für viel Furore sorgenden Film „Öffne meine Augen“ ein Ehe- und Emanzipationsdrama, das um Verständnis für beide Seiten wirbt
Depression in der Vorstadt: Der Episodenfilm „Antares“ des österreichischen Regisseurs Götz Spielmann überzeugt mit präzis kadrierten Entfremdungsbildern vom grauen Stadtrand
Blüten der Eventkultur, Schatten der Vergangenheit: Der Augsburger Zoo warb für ein Festival namens „African Village“ – und handelte sich damit eine Menge Ärger ein
Deutscher zu sein heißt noch einmal lernen, Deutscher zu werden: Die schwierige Beziehung zwischen Rainer Werner Fassbinder und der deutschen Geschichte – zum 60. Geburtstag des Regisseurs
Jacob Estes’ Spielfilm „Mean Creek“ ist eine nuancenreiche Studie jugendlichen Gruppenverhaltens, bei der am Ende sogar Sympathie für den Tyrannen bleibt
Ohne besonders innovativ zu sein, führt Sidney Pollack in „Die Dolmetscherin“ vor, was einen echten Thriller ausmacht: eine gewisse Handlungsdichte gepaart mit der richtigen Dosis Paranoia – und Schauspieler wie Nicole Kidman und Sean Penn