Der Philosoph Giorgio Agamben ist bei uns noch kaum entdeckt. Es sind die Flüchtlinge und Staatenlosen, die Häftlinge in Konzentrationslagern, die bei Agamben der im römischen Recht definierten Figur des Homo sacer entsprechen. Der Figur des heiligen Mannes, um die es in seinem Hauptwerk geht
Der DGB diskutiert das Bremer Sanierungsprogramm – und findet es eigentlich gar nicht so schlecht. Nur müsste mehr Bildung sein, mehr öffentlicher Dienst und mehr Beschäftigung
Rot-Grün hat das Kindergeld erhöht. Damit wird nur an den Symptomen gedoktert. Nötig sind 800 bis 1.000 Mark pro Kind – unabhängig vom Einkommen der Eltern
68er im Wartestand (Teil II): Helden als Hohlformen, die man mit dem eigenen Lebensgefühl ausfüllte oder Wie wir als Teenies Jack Kerouac und Sartre nachspielten
Die Übergänge zwischen Großraumbüro und After-Work-Club sind fließend: Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Ende der DDR soll in Prenzlauer Berg mit dem Multimediazentrum Backfabrik.de ein postsozialistisches Freizeit- und Arbeitskollektiv entstehen
Wenn ein Elternteil dem anderen das Kind entzieht, nennt man das unerlaubte Kindesmitnahme.Den Fall Dorcas könnte man als Kindesentziehung durch eigenmächtige Abschiebung bezeichnen
Karl Marx hat seine Jugend ruiniert: James Dean Bradfield, der Sänger der Manic Street Preachers, im Gespräch über sozialistische Ideale, Nationalstolz, Kubakonzerte und verschwundene Gitarristen
Verunsicherung, Irritationen und Konflikte sind in einer religiös und weltanschaulich pluralistischen Gesellschaft unvermeidlich. Wer Religionsfreiheit für sich einklagt, muss auch die Meinungsfreiheit der anderen akzeptieren
Pop kommt ohne Politik aus, Politik aber nicht ohne Pop: Wenn Christine Bergmann und Mousse T. mit Dieter Gorny darüber diskutieren, wer im Jahr 2001 eigentlich für Jugend und Musik zuständig ist, freut man sich, dass der Kulturstaatsminister neuerdings Julian Nida-Rümelin heißt. Es macht eben locker, wenn man nur ein bisschen zuständig ist
Umrisse eines Schreibnomaden: Nicolas Shakespeare hat die erste Biografie über Bruce Chatwin geschrieben. Der war unbestritten ein großer Reisender, konnte als Gast aber ganz schön nerven
An Weihnachten beruhigen viele gern ihr Gewissen und spenden für die Hungernden der Welt. Diese Mildtätigkeit verkommt zu einem Business, von dem nur wenige profitieren
Mit Appellen an selbstlose Menschenliebe soll die Bereitschaft der Bevölkerung zur „Lebend“-Organspende gesteigert werden. Der Leipziger Psychologe Oliver Decker gibt Auskunft darüber, welche zwischenmenschlichen Konflikte auftreten können