WER VOR DER WAHL STEHT Vor allem um deren Stimmen kämpfen die Parteien im Schlussspurt: 34 Prozent der Wahlberechtigten wissen noch nicht, ob und für wen sie stimmen werden, so die Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen. Wer sind die Wankelmütigen, Schwankenden, Zaudernden? Eine kleine Typologie VON ANNA KUSSEROW UND BERND KRAMER
Jürgen Trittin ist im Wahlkampfmodus, doch für die Grünen läuft es schlecht. Der Spitzenkandidat gibt sich entspannt, aber sein Schicksal hängt am Wahlergebnis.
DIE KANZLERIN Sie ist ein Wunder. Sie ist geheimnisvoll. Und sie macht gerade eine ziemlich gute Figur: Angela Merkel. Warum sie so beliebt ist und welche Waffen sie dafür einsetzt
WAHLKAMPF In den Bundestag kommt man über die Partei. Konkurrenten ausstechen, Lager mobilisieren. Wolfgang Neskovic, einst Linksfraktion, versucht es als Einzelkämpfer in der brandenburgischen Lausitz. Kann das klappen?
ERNEUERBARE Sind die Papiere, mit denen sich Anwohner bei umstrittenen Stromtrassen einkaufen können, riskant? Umweltminister geht nach kritischem Medienbericht auf Distanz zu Projekt in Norddeutschland
Zum Entwicklungsplan für neue Stromleitungen kann jeder Bürger Stellungnahmen einreichen. Wie die Planer damit umgehen werden, ist bislang noch nicht abzusehen.
Kurz vorm Volksentscheid zu "Stuttgart 21" gibt sich Verkehrsminister Hermann optimistisch. Ein Grund dafür: die Angst der Bahn, die die Grünen ausmachen.
Obwohl eine Partei mehr Stimmen bekommt, kann sie Sitze im Parlament verlieren. Diesen absurden Effekt muss die Koalition im Wahlrecht ausräumen. Die Zeit drängt.
In der CDU- und FDP-Zentrale in Berlin reagiert das politische Personal auf die Wahlniederlage mit Schweigen. Die offizielle Parole lautet trotzdem: Weiter so!
Die Abschaltung der AKWs soll die Koalition nur über die Wahlen retten, kritisiert der Grünen-Fraktionschef. Um die Ängste der Menschen vor Atomkraft ginge es nicht.
"Beteiligung heißt nicht Verzögerung": Der BUND kritisiert die Regierung und ihren Umgang mit Protest. Er will Volksentscheide gesetzlich festschreiben lassen.
Nicht alles war schlecht an dieser Wahl: Schwarz-Gelb hat auch seine guten Seiten (wenn auch nicht sonderlich viele). taz-Autorinnen und Autoren spenden 23 Trostpflaster.
Kurz vor der Wahl kommt die SPD mit einem Gesetzenwurf, der die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen schließen soll. Frauen erhalten durchschnittlich 23 Prozent weniger.