■ Nach Niederlagen setzen die GegnerInnen der Schreibregeln auf Bremen und Berlin. Damit die Wahlbeteiligung hoch ist, wollen sie Volksentscheide zeitgleich mit Landtagswahlen abhalten
■ Jürgen Trittin, Vorstandssprecher von Bündnis 90/Die Grünen, über sein Hochgefühl nach der Bundestagswahl, über die Knackpunkte bei den kommenden Koalitionsverhandlungen mit der SPD und zum möglichen K
■ Seltsam gedämpft war nach der Wahl die Stimmung bei den Bündnisgrünen. Ganz allmählich erst begreifen Fischer, Müller, Trittin und Co, daß ihre Partei voraussichtlich in Deutschland mitregieren wird. Aus Bo
■ Der neue Kanzler Schröder will vor allem die „Geißel der Massenarbeitslosigkeit“ bekämpfen. Nur, mit wem? Möglich sind Rot-Grün, die Große Koalition, selbst Sozialliberal ist nicht ausgeschlossen. Wahrscheinlich wird er aber bei den Grünen die Daumenschrauben ansetzen.
■ Keiner will sie, aber kommt sie trotzdem? Selbst Kanzler Kohl hielt die Große Koalition gestern erstmals „prinzipiell für möglich“. Für die SPD wäre das schwarz-rote Bündnis nur die zweitbeste Lösung. Doch Umfragen sprechen eine zu deutliche Sprache. Planspiele für die Elefantenhochzeit haben längst begonnen.
Eine Woche vor der Bundestagswahl sind rund ein Viertel aller WählerInnen noch unsicher, wem sie ihre Stimme geben wollen. Hinter der Unentschlossenheit steckt mehr, als man gemeinhin denkt, auf jeden Fall mehr als Protest. Ob Kohl oder Schröder, nur wem es gelingt, die Zaudernden zu mobilisieren, hat gute Chancen, die Wahlen zu gewinnen ■ Von Patrik Schwarz
■ Das Ergebnis der Bayernwahl hat den Sozialdemokraten die gute Laune vermiest. Hat man im Wahlkampf Fehler gemacht? Hätte man mehr auf Inhalte als auf die Person Schröder setzen sollen? Zweifeln ist streng verboten. Und doch kommen Zweifel am Wahlsieg in Bonn auf.
■ Demoskopen und Parteienforscher schätzen die Konsequenzen aus dem bayerischen Wahlergebnis für den Bund unterschiedlich ein, warnen aber die SPD vor Selbstzufriedenheit
■ Wilfried Schütte, Experte für Rhetorik und Stilistik am Institut für deutsche Sprache in Mannheim, über die sprachlichen Qualitäten zweier großer deutscher Volksschauspieler im Deutschen Bundestag
■ Die Parteien steigen in die Bütt. Die CDU begegnet dem prononciert modernen Wahlkampf der SPD mit einer Mischung aus Zuverlässigkeit, Nestwärme und politischem Heimatgefühl.
■ Die SPD zelebrierte am Samstag den Auftakt ihres Wahlkampfes. In Berlin erlebten 6.000 Besucher, von Kameras bestens in Szene gesetzt, einen Kanzlerkandidaten fürs einfache Volk
■ Wie Kulturpolitik unverhofft in den Wahlkampf geriet: Intellektuelle trafen sich zum „10. Ideentreff EuroVisionen“ im Berliner Willy- Brandt-Haus und wollten nur das eine – Gerhard Schröder muß Kanzler werden. Mutter des Gedankens: die Wählerinitiative der 60er Jahre.
■ In den 60er Jahren gelang es Willy Brandt als erstem, eine Reihe von Künstlern, Schriftstellern, Musikern und sonstigen Kulturschaffenden für seine politischen Ziele zu gewinnen
■ Mit ihrem Papier zur Inneren Sicherheit wird die SPD der CDU immer ähnlicher: Die Ausweisung straffälliger Ausländer, geschlossene Heime und Erwachsenenstrafrecht für junge Kriminelle fordert auch die Union.