Die Opposition hatte eine hübsche Idee: Rentengerechtigkeit. Die Opposition kam an die Regierung. Die hübsche Idee funktionierte nicht. Auch rechnen half nichts
■ Die neue First Lady heißt Christina Rau. Sie bringt alles für ihre künftige Aufgabe mit: Einen Ex-Bundespräsidenten als Großvater, Erziehung im Ausland – und die gebotene Zurückhaltung
Demokratisch gewählt wird wohl der Bundespräsident, automatisch dazu gehört jedoch die jeweilige Gattin. Und die ist bekanntlich immer dabei: bei Staatsempfängen wie bei Wohltätigkeitsveranstaltungen und privaten Terminen. Oft ist es ihr Handeln und Wandeln, das das Bild des Paares in der Öffentlichkeit prägt. Die First Ladies der »Republik schreiben ihre ganz eigene Geschichte. Ein Stöbern inalten Bildern und Erinnerungen als Teil XIX der Serie: „50 Jahre neues Deutschland“ ■ von Norbert Seitz
■ Frauen, die vergewaltigt wurden oder sich der Zwangsbeschneidung durch Flucht entziehen, müssen in Deutschland Aufnahme finden. Als Schlußpunkt ihrer Kampagne „Verfolgte Frauen schützen“ übergeben Frauen- und Menschenrechtsgruppen heute dem Bundestag 100.000 Unterschriften. Seit Jahren fordern sie die Berücksichtigung frauenspezifischer Fluchtgründe in Gesetzgebung und Praxis der Asylverfahren
■ Immer noch geht die Legende, Frauen müßten mehr Weiblichkeit in die Zentrale der Macht bringen. Aber die kritische Dekonstruktion beweist: An Weiblichkeit besteht in Bonn kein Mangel. Die taz präsentiert Ihnen: fünf Hoffnungsträger, Anwärterinnen auf den Titel: Frau des Jahres '99
Müssen Politikerinnen „tougher“ werden? Sind Frauen konfliktscheu, gar harmoniesüchtig? Und wo bleiben eigentlich die „jungen wilden“ CDU-Frauen? Auch Wolfgang Schäuble hat keine Gegenspielerin. Die CDU-Politikerin Rita Süssmuth über Quoten, Krisen, Jammertäler und Spitzenämter. Mit der noch amtierenden Bundestagspräsidentin sprach ■ Silke Mertins
Ika Hügel-Marshall, eine Deutsche mit schwarzer Haut. Ein „Negerkind“, gifteten die Leute in den fünfziger Jahren. Nun hat sie ihre fränkische Heimat wiederbesucht. Eine Reportage ■ von Viola Roggenkamp
„Die Frau schweige in der Gemeinde“, heißt es immer noch in der katholischen Kirche. Viele Frauen haben frustriert die Mutter Kirche verlassen. Andere allerdings setzen auf eine Graswurzeltaktik, um der Männerkirche Machtpositionen abzuringen ■ Von Bernhard Pötter
Sie gilt als große Mystikerin des Abendlandes: Hildegard von Bingen. Die adlige Ordensfrau hatte bereits in früher Jugend Visionen, aus denen sie ihre Vorstellung vom Kosmos ableitete. Ihre Grunderkenntnis: Alles hängt mit allem zusammen. Obwohl über 800 Jahre tot, übt sie auch heute noch große Faszination aus. Frauenbewegte beanspruchen sie als eine der ersten emanzipierten Frauen, Esoteriker als Seherin und geniale Heilkundige. Fest steht nur: Hildegard von Bingen war eine außergewöhnliche Frau, ußergewöhnlich begabt und außergewöhnlich durchsetzungsfähig. Fürsten las sie die Leviten, von den Kirchenoberen verlangte sie Reformen, Mönchen rang sie gar ein eigenes Frauenkloster ab. Wie groß das Interesse an der Ordensfrau ist, ist spätestens in Bingen zu spüren: Die Kleinstadt hat einen Tourismusmagneten gefunden. Es gibt Dinkelkissen, Hildegardplätzchen und jede Menge Stadtführungen. Derweil versuchen die Nonnen im heutigen Hildegardkloster das schiefe Bild ihrer berühmten Vorgängerin zurechzurücken. Über die merkwürdige Renaissance einer Klosterfrau ■ Aus Bingen Barbara Debus