Sitzverbot im Hörsaal, Relegation ohne Begründung. Schon 1933 kam der NS-Terror an die Berliner Universitäten. Den verfolgten jüdischen und kommunistischen Studenten widmet sich nun eine kleine Ausstellung im Foyer der Humboldt-Uni
Seit heute ist in der Kulturbrauerei in Pankow das Ausstellungsprojekt „Zwangsarbeit in Berlin 1938 bis 1945“ zu sehen. Die Schau wandert bis Sommer kommenden Jahres durch die ganze Stadt
Die Zionskirche in Mitte wird saniert: Hier wirkte Dietrich Bonhoeffer 1931/32, als Heimat der Umweltbibliotheks-Gruppen war das Gotteshaus ein Zentrum der DDR-Opposition. Aber geht es nach der Kirchenleitung, werden die Spuren dieser großen Geschichte bei der Sanierung verwischt
Peter Eisenman, Architekt des geplanten Holocaust-Mahnmals, hat sich Gedanken zu dem Stelenmaterial gemacht. Schiefer ist auch nicht schlecht, meint er. Für andere ist das der Anfang vom Ende des Mahnmals, zumal Eisenman auch die Auslobung der 2.700 Betonstelen gestoppt haben soll
Vor einem Jahr schufen Schüler ein Denkmal am Ort des früheren jüdischen Baruch-Auerbachschen Waisenhauses. 17 Tage nach der Einweihung wurde es zerstört. Jetzt gibt es eine Ausstellung
Kuratorium einigt sich auf Gestaltung des lange umstrittenen „Orts der Information“ unter dem Stelenfeld. Der Ort soll die Namen von fünf Millionen Schoah-Opfern dokumentieren. Jerusalemer Gedenkstätte Jad Vaschem stellt Liste zur Verfügung
Dem Institut für Lehrerfortbildung fehlt das Geld, um erforderliche Broschüren über den Nationalsozialismus herzustellen. Jetzt müssen private Verlage nachhelfen
Bauverwaltung kalkuliert Kosten für „Topographie des Terrors“ auf 89 Millionen Mark. Bausenator Peter Strieder kämpft um Kostensenkung und hofft auf Hilfe vom Bund zur Rettung des Projekts
■ Parallel zu den Verhandlungen um die Entschädigung von Zwangsarbeitern veröffentlicht das Heimatmuseum Lichtenberg erste Forschungsergebnisse über die Betriebe im Bezirk
In diesem Sommer preist die Hauptstadtwerbung Berlin als „Offene Stadt“ – obwohl der Begriff in Italien bis heute für die grausame Besatzungspolitik steht, die Wehrmacht und Gestapo in Rom betrieben ■ Von Ralph Bollmann
■ Auf dem Dahlemer Waldfriedhof erinnert die Erich-Mühsam-Gesellschaft mit einer Lesung an den jüdischen Anarchisten, der vor 65 Jahren im KZ Oranienburg ermordet wurde
■ Während der Nazizeit wurde die Bewegungsfreiheit von Juden Stück für Stück eingeschränkt. Eine Ausstellung von Jugendlichen dokumentiert diese Schikanen in einem ausrangierten S-Bahn-Waggon