Er wollte ein Revolutionär sein und erfand das moderne Kindertheater: Heute wird Volker Ludwig, der Kopf des Grips-Theaters, 70 Jahre alt. Bejubelt wurde seine Arbeit – und geschmäht, auch von frustrierten 68er-Kindern. Jetzt sucht er einen Nachfolger
In den Josettihöfen an der Rungestraße ließ der jüdische Fabrikant Oskar Josetti einst die Tabakmarke „Juno“ produzieren, heute handeln in den Parzellen Filmemacher, Architekten und Grafiker mit Ideen
Die alte Textilfabrik in der Greifswalder Straße, einst Zentrum für Künstler und Kreative, ist fast völlig entmietet. Selbst der „Magnet-Club“ gibt auf. Eine Interessengemeinschaft will das Haus vor dem Investor retten und selbst kaufen
Mitte August soll der Admiralspalast an der Friedrichstraße wieder eröffnet werden – mit zwei Theatersälen, einer Disko und einem Solebad. Betrieben wird er von Falk Walter, dem auch die Arena und das Badeschiff gehören. Erste Aufführung: „Die Dreigroschenoper“, inszeniert von Klaus Maria Brandauer
Das Amerika Haus an der Hardenbergstraße soll schließen. Für große Aufregung sorgt das nicht. Einst wurde hier die US-Kultur vorgestellt. Doch nach und nach verschwand das Haus aus der Öffentlichkeit
Aus dem einstigen Multiplex-Kino wird eine Multifunktionsbude: Die neuen Betreiber wollen mit Tagungen, Diskos und einem riesigen Biergarten die Karl-Marx-Allee wieder beleben. Der Umbau kostete 4 Millionen Euro, der Pachtvertrag läuft auf 15 Jahre
Dabei sein ist alles, unterwegs sein aber auch: Das Festival „100°“ im HAU und in den Sophiensælen war ein Programmmarathon, das gut zur harten Konkurrenz passt, die freie Theatergruppen untereinander austragen
Wolf Leder ist eine Theaterlegende. Sein Erfolg beruhte unter anderem darauf, dass er sich aus dem politischen Alltag heraushielt – während der NS-Zeit und in der DDR. Zu seinem 100. Geburtstag ehrt das Ephraim-Palais den Bühnen- und Kostümbildner mit einer Werkschau
Ein Ort, an dem das Wünschen zuletzt wenig geholfen hat: Die Berliner Akademie der Künste erstrahlt in diesen Tagen in weihnachtlichem Ambiente. Nur dass sich die Wunschträume, die diese Institution produziert, diametral widersprechen – wie der Streit um ihren zurückgetretenen Präsidenten zeigt
Im „Festsaal Kreuzberg“ treffen Clubgänger auf bosnische Hochzeitsgesellschaften oder afrikanische Trommler. Das macht ihn zum idealen Ort für interkulturelle Handreichungen. Ein Porträt
In den Produktionen des Theaterfestivals „No Limits“ stehen behinderte und nichtbehinderte Schauspieler gemeinsam auf der Bühne – und testen mit Verve die Dehnbarkeit von Grenzen
Renato Palumbo wird Chefdirigent der Deutschen Oper. Kultursenator Flierl bezeichnet den 42-jährigen Italiener als Neuerer. Der Fachwelt ist diese Einstufung ein Rätsel. Denn als Palumbo letzten Herbst Puccini dirigierte, war die Kritik entsetzt
Eine Million Euro müssen die Bands aus dem Orwo-Haus auftreiben, um dessen Kauf zu finanzieren. Einige Musiker entwickelten sich so zu Experten für Finanzbuchhaltung, Vereinsrecht und Werbung
Im Januar wurde Clärchens Ballhaus geschlossen, nach 91 Jahren Tanz in der Auguststraße. Im März wird es neu eröffnet. Als hippe Location, fürchten die einen. Als Ballhaus mit Stil, sagt der Betreiber
Seit einem Jahr macht das „Prime Time Theater“ im Wedding eine Art Fernsehen auf der Bühne. Die Organisatoren wollen Menschen ansprechen, denen das Programm in der Glotze zu platt ist und Theater zu schwer. Zum Renner entwickelte sich die Soap „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“
Anfang der 90er Jahre waren die Kunst-Werke Motor der Gentrification in Mitte. Darüber schweigt die aktuelle Schau. Kurator Axel John Wieder verteidigt das Konzept. Schließlich sei die Ausstellung nur zu Gast in den Kunst-Werken
Die Ausstellung „Jetzt und zehn Jahre davor“ in den Kunst-Werken versucht den Prozess der Gentrifizierung in Berlin-Mitte und in New Yorker Stadtvierteln abzubilden. Das Sammelsurium der Exponate aber lässt den unkundigen Besucher oft ratlos